Hage Als „perfekte Sache“ fasste Hages Samtgemeindebürgermeister Erwin Sell (SPD) zusammen, was in der Stunde zuvor vorgestellt wurde. Das Ortssippenbuch Hage, das im Jahr 2006 als „Familienchronik der Kirchengemeinde Hage (1706–1900)“ von Heinz Bolt herausgegeben wurde, steht seit Montagvormittag auch als digitale Version im Internet bereit. Über den Onlineshop der Upstalsboom-Gesellschaft kann es kostenlos heruntergeladen werden. „Die Gegend hat einen großen Schritt gemacht“, resümierte Helmut Fischer, Vorsitzender der Upstalsboom-Gesellschaft. Diese war auf die Samtgemeinde Hage zugekommen und hatte den Wunsch geäußert, die Familienchronik entsprechend digital anzubieten. Die Politik votierte schließlich einstimmig dafür, sodass dieses Projekt umgesetzt werden konnte.

Die digitale Umsetzung macht es nun umso leichter, 7438 Familienangehörige aus Hage und der Umgebung zu finden. Auch für Auswanderer in Amerika werden diese somit greifbarer, wie die Vertreter der Upstalsboom-Gesellschaft betonen: „Mit einem Klick kann man seine Verwandten finden.“ Digitalisierung sei dabei das Schlagwort, wie bei der Vorstellung immer wieder deutlich wurde. Allerdings, und das gelte vor allem in Deutschland, müsse dabei der Datenschutz gewahrt werden. Und auch darüber hinaus gibt es Anforderungen, die erfüllt werden müssen.

Das Ortssippenbuch aus Hage ist insgesamt Nummer 46, der online abrufbaren Ortssippenbücher, die von der Upstalsboom-Gesellschaft angeboten werden. Zahlreiche weitere dieser Archive gibt es bislang nur in Papierform. Allerdings, so hieß es, würden Neuauflagen immer seltener werden – noch ein Punkt, der die voranschreitende Digitalisierung verdeutlicht. Diese zeigt sich auch an den Zukunftsplänen der Upstalsboom-Gesellschaft. Denn hier plant man eine Art Abo-Modell, mit dem Nutzer für ein Vierteljahr auf eine Art Datenbank mit allen Inhalten der verschiedenen Ortssippenbücher zugreifen können. Das kann sogar einen klaren Vorteil bieten. Denn während die bestehenden Ortssippenbücher und Familienchroniken letztlich auf dem gleichen Stand blieben, wäre die Datenbank immer aktuell.

Hinzu kommt, dass die Bereitschaft, ein solches Archiv in Buchform zu kaufen, heute nicht mehr so groß wäre. Vor allem die jüngere Generation könne man daher mit digitalen Varianten eher ansprechen und erreichen, heißt es dazu von den Verantwortlichen. „Wir müssen den Weg gehen“, so Fischer.

Letztlich hatte Samtgemeindebürgermeister Erwin Sell die Ehre, die digitale Fassung der „Familienchronik der Kirchengemeinde Hage (1706–1900)“ live ins Internet zu stellen. Auch dies gelang mit einem Klick. Unter shop.upstalsboom.org kann das Buch nun kostenfrei nach einer Registrierung heruntergeladen werden. Und bis zum 26. Dezember gibt es dort auf Ortssippenbücher in Papierform einen Rabatt von 50 Prozent.