Hendrik Diekmann freut sich auf Martin Harnik und Co.
Hager bestreitet mit dem HEBC das Spitzenspiel der Hamburger Fußball-Oberliga beim prominent besetzten TuS Dassendorf.
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Feiner Techniker. Hendrik Diekmann gehört zu den Leistungsträgern des HEBC und ist Co-Kapitän. Sonnabend steigt in Dassendorf das Oberliga-Topduell. Foto: Henning Rohlfs Sportfotografie © Henning Rohlfs
Es ist ein bisschen wie einst das biblische Duell zwischen David und Goliath, wenn in der Hamburger Verbandsliga am Sonnabend die Fußballer des HEBC (Hamburg-Eimsbüttler Ballspiel-Club) beim TuS Dassendorf zum Spitzenspiel antreten dürfen. Auf der einen Seite die Feierabend-Kicker aus Eimsbüttel, zu denen auch der Hager Hendrik Diekmann gehört, auf der anderen ein hochkarätig besetzter Kader der Schleswig-Holsteiner, die mit einer Sondergenehmigung aufgrund ihrer direkten Randlage in der Hamburger Liga mitspielen dürfen. Angeführt wird das Dassendorfer Aufgebot von keinem Geringeren als dem langjährigen Bundesliga-Profi Martin Harnik.
Harnik hat es auf 68 Einsätze in der österreichischen Nationalmannschaft gebracht. Mit 36 Jahren steht er zwar im Spätherbst seiner Karriere, doch von seinen Torjäger-Qualitäten hat er nur wenig eingebüßt. In der vergangenen Saison erzielte er 46 der 104 Dassendorfer Treffer. Trotzdem musste der Abonnementsmeister in der Abschlusstabelle dem TSV Sasel den Vortritt lassen, was fast schon einer Schmach gleichkam.
In den bisherigen elf Spielern hat Harnik neunmal getroffen. Zuletzt musste TuS-Trainer Thomas Seeliger urlaubsbedingt aber auf seinen Knipser verzichten. „Rechtzeitig zum Topspiel gegen uns wird er aber zurück sein“, weiß Diekmann, der nächste Woche 33 Jahre alt wird und damit zu den Routiniers beim HEBC zählt.
Unter der Regie des früheren Oberliga-Haudegens Özden Kocadal wird in Eimsbüttel – abgesehen von der heißen Phase der Saisonvorbereitung – zweimal wöchentlich trainiert. Die weiteren Einheiten absolvieren die Spieler eigenverantwortlich. Für Diekmann bedeutet das, dass er drei- bis viermal zusätzlich ins Fitnessstudio geht. Der Familienvater – Sohn Oscar ist drei Jahre jung – freut sich, dass es für seine Mannschaft bislang so gut läuft. Mit 24 Punkten aus elf Partien liegt der HEBC gleichauf mit Dassendorf auf Rang drei der Tabelle. Ganz vorn steht Altona 93. Der Traditionsclub von der Adolf-Jäger-Kampfbahn will mit Macht zurück in die Regionalliga, worauf die finanzstarken Dassendorfer bislang stets verzichtet haben. „Die wollen immer nur Hamburger Meister werden. Angeblich reichen die Strukturen für die höhere Klasse nicht“, so Diekmann.
Zu Saisonbeginn lief es für Diekmann, der bei den Bambini des SV Hage seine Karriere startete und später unter anderem für Kickers Emden und den VfL Oldenburg spielte, ehe es ihn 2020 aus beruflichen und privaten Gründen nach Hamburg zog, nicht nach Wunsch. Kleinere Verletzungen warfen ihn zurück. Am dritten Spieltag stand er wieder in der Startformation und hofft, auch Sonnabend um 13 Uhr das Vertrauen von Trainer Kocadal zu bekommen. Als defensiver Mittelfeldspieler wird er häufiger Kontakt mit Harnik haben, vor dem er einen Heidenrespekt hat. „Der ist noch richtig fit und trifft gegen uns besonders gern“, lacht der Ostfriese, für den der Gastgeber im Verfolgerduell klar favorisiert ist. „Wir haben absolut nichts zu verlieren, müssen aber aufpassen, dass Dassendorf nicht ins Rollen kommt. Dann wird es gefährlich.“