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22. August 2023, 16:00 Uhr

Henrik Janssen erlebt „krasses Finale“

Der ehemalige Norder Diskuswerfer freut sich bei der Weltmeisterschaft in Budapest über Rang acht.

Lesedauer: ca. 2min 34sec
Henrik Janssen erlebt „krasses Finale“

Die Nächte in Budapest können sehr lang und feucht-fröhlich werden. Die Stadt an der Donau genießt nicht nur wegen seiner vielen Sehenswürdigkeiten, sondern auch wegen ausschweifender Partymeilen einen exzellenten Ruf, den Henrik Janssen nur bestätigen kann. „Das war eine gute Feier“, lachte der aus Norden stammende Diskuswerfer, der am Montagabend bei der Weltmeisterschaft in der ungarischen Hauptstadt beim hochdramatischen Finale mitwirken durfte. In der Endabrechnung sprang für den 25-Jährigen der achte Platz heraus – genau das, was er sich im Vorfeld erträumt hatte.

„Das war einfach nur krass, was da abging“, sagte Janssen gestern nach nur wenigen Stunden Schlaf. Denn die beiden Topfavoriten Daniel Ståhl und Kristjan Ceh lieferten sich einen fast schon epischen Kampf um den Titel. Der schwedische Koloss hatte sich im vierten Versuch auf 69,37 m gesteigert und war am Titelverteidiger Ceh vorbeigezogen. Doch der 2,06 m große Hüne aus Slowenien konterte. Als er im letzten Durchgang die Zwei-Kilo-Scheibe, begleitet von einem satten Urschrei, auf 70,02 m schleuderte, schien Gold vergeben zu sein. Doch der 155 Kilogramm schwere Olympiasieger aus Skandinavien, der Sonntag 31 Jahre alt wird, bewies eiserne Nerven. Mit 71,46 m sicherte er sich zum zweiten Mal nach 2019 die Goldmedaille.

„Daniel ist einfach unfassbar stark“, war auch Janssen beeindruckt. Der Schwede schafft im Kreuzheben 350 Kilo und bezeichnet sich selbst als süchtig nach Fitnesstraining. „Da muss ich noch ganz schön zulegen“, weiß der Ostfriese um seine Defizite im Kraftbereich, auf die auch Kommentator Peter Leissl wie schon am Sonnabend bei der Qualifikation hinwies. Bronze ging an den gerade einmal 20-jährigen Litauer Mykolas Alekna mit 68,85 m.

Henrik Janssen verfolgte den phänomenalen Schlagabtausch mit breitem Grinsen. Der Magdeburger, der in Potsdam zur Gruppe von Bundestrainer Jörg Schulte gehört und seine Karriere beim Norder TV startete, durfte mit seinem Wettkampf sehr zufrieden sein. „Die Weite war nicht das, was ich mir vorgestellt habe, aber bei einer WM zählt die Platzierung“, sagte er anschließend im ZDF-Interview zu Moderator Norbert König.

Nach 62,97 m zum Auftakt verbesserte er sich auf 63,80 m und hielt damit Brian Williams aus den USA (63,62 m) knapp auf Distanz, sodass er in der Runde der besten Acht drei weitere Versuche bekam.

Zweimal versuchte es Janssen dann mit Gewalt, beide Würfe waren ungültig. „Da war er ein wenig übermotiviert“, analysierte Coach Schulte, dessen Schützling zum Ausklang dann 62,27 m erzielte. Schulte wagte auch gleich noch einen Ausblick: „Wir werden nächstes Jahr viel Freude an ihm haben“, meinte er im Hinblick auf die im Sommer 2024 stattfindenden Olympischen Spiele.

Mit seinem achten Platz hat sich Janssen in eine gute Ausgangsposition im Rennen um die Tickets nach Paris befördert. Denn das Ergebnis bringt ihm reichlich Punkte für die Weltrangliste ein. In den nächsten Tagen will er sich damit aber erst einmal nicht großartig beschäftigen, sondern die Zeit in Budapest genießen. „Ich freue mich, dass ich mir jetzt die anderen Wettkämpfe in Ruhe angucken kann.“

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