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21. Februar 2024, 16:00 Uhr

Henrik Janssen freut sich auf Hallen-Spektakel

Norder Diskuswerfer startet Freitag in Berlin vor 12 000 Zuschauern. Vier Männer treten gegen vier Frauen an.

Lesedauer: ca. 2min 44sec
Im engen Austausch. Henrik Janssen hat mit Bundestrainer Jörg Schulte die Strategie erarbeitet, um noch weiter zu werfen und sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Foto: Iris Hensel

Im engen Austausch. Henrik Janssen hat mit Bundestrainer Jörg Schulte die Strategie erarbeitet, um noch weiter zu werfen und sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Foto: Iris Hensel © Iris Hensel,Posenerstr.18,63538Grosskrotzenburg,0160-96889439

Im vergangenen Jahr startete Henrik Janssen richtig durch. Dank seiner stabilen Leistungen vertrat der aus Norden stammende Diskuswerfer die deutschen Farben bei der Europameisterschaft in München und der Weltmeisterschaft in Budapest. Mittlerweile hat sich der 25-Jährige in der Weltspitze etabliert. In diesem Jahr ist natürlich alles dem großen Ziel, der Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris, untergeordnet. Morgen gönnt sich Janssen im Rahmen der Saisonvorbereitung ein Schmankerl. Dann mischt er in Berlin bei der weltweit größten Leichtathletik-Veranstaltung unter dem Hallendach mit. Er tritt beim ISTAF in der Mercedes-Benz-Arena mit drei anderen Männern gegen ein hochkarätiges Frauen-Quartett an.

Die Veranstalter rechnen morgen Abend mit einer ausverkauften Halle, sprich 12 000 Zuschauern. „Das wird garantiert ein Knaller“, ist der für den SC Magdeburg startende Janssen überzeugt. Geworfen wird nach dem Modus jeder gegen jede in vier Durchgängen. Jeder Sieg wird mit zwei Punkten belohnt, der Verlierer oder die Verliererin erhält einen Zähler. Wer denkt, dass die Männer ohnehin gewinnen, liegt falsch. Zwei der bisherigen drei Ausgaben entschieden die Damen für sich, deren Ein-Kilo-Scheiben 1000 Gramm leichter sind als die Geräte der Gegner.

Neben Janssen steigen Lokalmatador Christoph Harting (LG Nord Berlin), Daniel Jasinski (TV Wattenscheid) und Weltmeister Kristjan Ceh in den Ring. Der slowakische Hüne – er ist mit 2,06 m noch vier Zentimeter größer als der Ostfriese – hat angekündigt, den inoffiziellen Hallen-Weltrekord seines eigenen Trainers Gerd Kanter (69,51 m) angreifen zu wollen.

Auch das Feld der Werferinnen ist erlesen. Shanice Craft vom SV Halle, mit 65,23 m ebenfalls Inhaberin der Hallen-Weltbestmarke, Kristin Pudenz vom SV Potsdam, die Berlinerin Julia Harting, Schwägerin von Christoph Harting, und die Niederländerin Jorinde van Klinken wollen ihren Vorjahrestitel verteidigen. Der Auftritt ist durchaus lukrativ. Neben einer Antrittsgage darf das Sieger-Quartett eine nette Prämie einstreichen.

Janssen glaubt nicht wirklich, dass in der Hauptstadt die Bestleistungen in Gefahr geraten, schließlich befänden sich alle noch im Aufbautraining. Er selbst hat sich nach der WM in Ungarn eine kleine Pause gegönnt. Ende November ging es für zwei Wochen ins Trainingslager nach Südafrika, wo bei sommerlichen Temperaturen hervorragend gearbeitet werden konnte. Mit Bundestrainer Jörg Schulte hat er pünktlich zum Jahresende die Köpfe zusammengesteckt und Bilanz gezogen. Man war sich schnell einig, dass Janssen noch an Masse zulegen muss. „Besonders in den Beinen brauche ich mehr Dampf“, weiß der Athlet um einen der Schwachpunkte. Nach dem Januar-Trainingslager in Portugal zeigte die Waage mit 130 Kilo schon fünf Kilo mehr an, doch ein Magen-Darm-Virus machte den Erfolg prompt zunichte. Drei der verlorenen fünf Kilo hat er sich inzwischen zurückgeholt.

Derzeit steht für Janssen weiterhin intensives Krafttraining auf dem Programm. Der technische Feinschliff folgt später. Die Hosen spannen schon ein wenig am Oberschenkel, passen aber noch. „Ist ja alles Stretch“, lacht der WM-Achte, der bald zum ersten Mal Vater wird. Seine ebenfalls aus Norden stammende Ehefrau Maria Remneva ist im sechsten Monat schwanger. Sie ist derzeit noch bei der Bundespolizei in Magdeburg angestellt, hat aber bereits einen Versetzungsantrag nach Potsdam gestellt, wo ihr Mann derzeit in einem Ein-Zimmer-Appartement wohnt. „Die Suche nach einer geeigneten Wohnung mit Kinderzimmer läuft auf vollen Touren, gestaltet sich aber nicht einfach. Wir hoffen, dass wir bald endlich zusammenziehen können“, freut sich das Diskus-Ass.

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