Historisches Sielbauwerk in Norden ist offiziell wiedereröffnet
Die Sanierung des denkmalgeschützten Fridericussiels ist abgeschlossen – Kosten: rund 1,4 Millionen Euro
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Norden Seit vielen Jahren war es eines der großen Themen in der Stadt Norden: die Sanierung des Brückenbauwerks über das Fridericussiel. Seit gestern ist dieses Kapitel so gut wie abgeschlossen. Im Beisein zahlreicher Anwohner der Raiffeisenstraße, Vertreter der beteiligten Baufirmen sowie der Politik wurde das Bauwerk offiziell wiedereröffnet. „Es kann sich wirklich sehen lassen“, lobte Bürgermeister Florian Eiben das Ergebnis der Unternehmen, allen voran die Firma Tiesler aus Elsfleth, die als Generalunternehmer für die Instandsetzung verantwortlich ist.
Dass das Bauwerk saniert werden musste, stand schon 2017 fest. Dort wurde die Befahrbarkeit eingeschränkt, es galt ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen sowie eine maximale Durchfahrtsbreite von zwei Metern. Gleichzeitig wurden die zuvor begonnenen Planungen intensiviert, in deren erstem Ergebnis eine Sanierung mit rund 750000 Euro stand.
Bevor die Instandsetzung beauftragt werden konnte, musste jedoch für die Zeit der Bauarbeiten und der damit verbundenen Vollsperrung eine alternative Zufahrt für die Wohngebäude hinter dem Siel geschaffen werden. Am Hellerweg wurde schließlich ein Zugang in die Auerhahnsiedlung geschaffen, über den auch die Anwohner der Raiffeisenstraße zu ihren Wohngebäuden fahren konnten.
Jetzt nach Abschluss der Sanierung ist diese Zufahrt aber wieder mit einem Tor verschlossen und dient zukünftig als Ausweichstrecke, sollte es im Verlauf der Raiffeisenstraße erneut zu einer Vollsperrung kommen.
Dass bei der Wiedereröffnung gestern so viele Anwohner teilnahmen, freute nicht nur den Bürgermeister. Auch Stadtbaurat Christian Pohl und Süderneulands Ortsvorsteher Wolfgang Hinrichs waren begeistert. „Vor gut 45 Jahren waren schon einmal so viele Menschen hier am Sielbauwerk“, sagte Hinrichs. Damals sollte das denkmalgeschützte Siel jedoch abgerissen werden. „Nur der Protest der Anwohner hat den Erhalt bis heute gesichert.“
Die Anlieger waren es auch, die über viele Monate deutliche Einschränkungen bei der Erreichbarkeit ihrer Wohnungen und Häuser erfahren mussten. „Sie mussten viele Herausforderungen meistern, doch jetzt ist alles wieder gut“, sagte Florian Eiben und verwies auf die „versteckten Stellen“, die teils neue Planungen erforderten, die zulasten der Bauzeit gingen.
Nach einer Probebohrung im Jahr 2023 konnte erst im Oktober 2024 der symbolische Spatenstich stattfinden. Bis Juli dieses Jahres dauerten die Arbeiten, ehe der Verkehr wieder rollen konnte. Letzte Restarbeiten am Seitengrün werden im kommenden Jahr ausgeführt, dann ist die Instandsetzung, die laut Stadtbaurat Pohl insgesamt 1,4 Millionen Euro gekostet und mit 300000 Euro Denkmalmitteln gefördert wurde, endgültig abgeschlossen.

