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12. Oktober 2023, 06:30 Uhr

Im Landkreis Aurich werden harte Zeiten anbrechen

Der Kreis rechnet fürs nächste Jahr mit Schulden in Höhe von fast 30 Millionen Euro. Die Kreistagsmitglieder waren so geschockt, dass niemand Lust hatte, darüber zu debattieren. Jetzt muss gespart werden.

Lesedauer: ca. 1min 48sec
Noch eindeutiger kann eine Grafik nicht sein: Die Finanzmisere des Kreises, versinnbildlicht durch zwei Kurven.

Noch eindeutiger kann eine Grafik nicht sein: Die Finanzmisere des Kreises, versinnbildlich durch zwei Kurven. © Klaus-Dieter Heimann

Von Klaus-Dieter Heimann

Middels/Landkreis Aurich Die Finanzlücke wird immer größer, der Landkreis Aurich rutscht immer tiefer in die roten Zahlen. Aktuell erwartet Kreiskämmerin Nicole Hanekamp für das kommende Haushaltsjahr einen Fehlbetrag in Höhe von 29,3 Millionen Euro. Und wenn nicht gegengesteuert wird, könnte sich ein Minus von rund 117 Millionen Euro aufbauen. „Wir kommen um eine Haushaltskonsolidierung nicht herum“, erklärte Landrat Olaf Meinen am Mittwochnachmittag in Middels.

Nicht bei den Sanierungen sparen

Hier kamen die Abgeordneten des Kreistages im Gasthaus „Alte Schmiede“ zusammen, um sich über die Eckdaten informieren zu lassen. Schon am 7. Dezember soll der Etat 2024 verabschiedet werden. Das sei ein ehrgeiziges Ziel, räumte Meinen ein. Gegen erhebliche Bedenken der Freien Wähler und der Grünen bildete der Kreistag mehrheitlich eine neunköpfige interfraktionelle Arbeitsgruppe. Dezernentin Dagmar Flohr und Landrat Meinen unterstrichen die Dringlichkeit der Aufgabe. Alle Ausgaben müssten geprüft werden. Keine Einsparungen werde man jedoch bei notwendigen Sanierungsmaßnahmen machen, betonte Meinen: „Das würde am Ende nur noch viel teurer werden.“

Erhöhung der Kreisumlage steht zur Debatte

Die Kämmerin machte deutlich: „Wenn sich die Finanzlage in den Folgejahren weiter so negativ entwickelt, werden wir über eine Erhöhung der Kreisumlage sprechen müssen.“ Es gehe „leider steil bergab“, so Nicole Hanekamp, „wir müssen ein Haushaltskonsolidierungskonzept erarbeiten.“

Auf eine Aussprache verzichteten die Kreistagsmitglieder. Offensichtlich, so der Landrat, habe die Kämmerin „alles erschöpfend vorgestellt“. In den kommenden Wochen werden sowohl der Finanzausschuss als auch die Arbeitsgruppe beraten. Ergebnisse der nichtöffentlich tagenden Arbeitsgruppe sollen in öffentlichen Ausschüssen vorgestellt werden.

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