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19. März 2024, 06:00 Uhr

Im Norder Ortsteil Leybuchtpolder gibt es bald Gratisobst

Die Ortsgemeinschaft hat auf Initiative des Vereins Up Pad gesund mit Rad neue Streuobstwiesen angelegt

Lesedauer: ca. 2min 49sec
Auf Initiative des Vereins Up Pad gesund mit Rad pflanzt die Ortsgemeinschaft 25 Obstbäume. Foto: Irmi Hartmann

Auf Initiative des Vereins Up Pad gesund mit Rad pflanzt die Ortsgemeinschaft 25 Obstbäume. Foto: Irmi Hartmann ©

Norden Siebelt Poppinga stampft fleißig in der Schafwolle, damit sie sich in der Schubkarre mit dem zugefügten Wasser gut vermischt. Andreas Busch sorgt dafür, dass alle Pfosten gut geschnitten sind, bevor sie in die Erde geschlagen werden. Und Manfred Hallwass ist als Experte überall, damit Bäume nicht nur fachgerecht eingesetzt, sondern durch das richtige Verbinden mit den Pfosten auch möglichen Starkwinden standhalten werden. Dann noch aufpassen, dass bei jedem Baum der Verbissschutz sitzt – fertig! 25 Obstbäume stehen seit dem letzten Wochenende in Leybuchtpolder – an der Kirche gegenüber der Grundschule, an der „Lüttjen Kark“, dem Dorfgemeinschaftshaus, und auf Gemeindegrund. Pflaumen und Kirschen, Walnüsse und natürlich Äpfel – darunter auch allergikergeeignete Sorten – dürfen künftig geerntet werden. Von jedem übrigens, der sich in Leybuchtpolder gesund stärken möchte.

Verein zeigt Initiative

Das Ganze ist eine Initiative des Vereins „Up Pad gesund mit Rad. Der an dem neuen entstehenden Bürgerradweg zwischen Neuwesteel und Greetsiel Obstbäume pflanzen wollte und sich daraufhin an „Blühendes Emden“ wandte. Ein Verein, der seit einigen Jahren vorwiegend in Emden, aber mittlerweile auch über die Stadtgrenzen hinaus alte Obstbaumsorten auf öffentlich zugänglichen Plätzen pflanzt. Die Idee dahinter: die Artenvielfalt erhalten und es jedem ermöglichen, Obst direkt vom Baum für den Eigenbedarf zu pflücken. Der Verein bietet noch einiges mehr – Kurse zum richtigen Schnitt der Bäume, Safttage und vieles mehr.

Über Enno Appelhagen vom Bürgerradverein kam die Idee mit dem Pflanzen von Obstbäumen nach Leybuchtpolder. Wo an der Kirche im letzten Jahr auch die letzte von insgesamt 30 morsch gewordenen Pappeln hatte gefällt werden müssen. „Was tun?“, habe man sich gefragt, erzählt Andreas Busch vom Kirchenvorstand. Der mit allen aus dem Norder Ortsteil nun engagiert ist, die ersten 18 Bäume an der Kirche zu pflanzen. Die Idee Appelhagens und des Bürgerradvereins sei just zum rechten Zeitpunkt gekommen, sagt er mit einem strahlenden Lächeln. Dann aber muss er zusammen mit Pastor Carsten Greite gleich wieder ran – weil sich viele aus allen Leybuchter Vereinen und Initiativen an diesem Wochenende engagieren, geht es zügig voran. Nach den Bäumen an der Kirche noch fünf auf Gemeindegrund und zwei an der „Lüttjen Kark“, anschließend wird gemeinsam gegrillt. Sowas stärkt die Ortsgemeinschaft.

Zumal das Projekt ja weitergehen soll. Gedacht ist, wenn denn geerntet werden kann, ein Mosttag an der Schule. Überhaupt sollen die Kinder einen engeren Bezug zu den Bäumen, zum Obst bekommen. Was man alles daraus und damit machen kann. Praktische Naturkunde eben. Und was soll die Schafwolle in der Schubkarre, die Siebelt Poppinga immer noch mit Wasser vermengt? Das sei ein Versuch, erklärt Enno Appelhagen, sie werde bei drei Bäumen mit in die Erde gebracht. Es heißt, die Wolle, sonst ein Abfallprodukt, sei ein geeigneter Langzeitdünger. Durch Organismen im Boden werde dieser nach und nach freigesetzt. Schafwolle enthält Stickstoff, auch Kalium, Schwefel, Magnesium und Phosphor. In Leybuchtpolder wird man beobachten können, ob Obstbäume Schafwolle an den Wurzeln mögen.

Über den Bürgerradverein, der für die Obstbäume eine 80-prozentige Förderung der Raiffeisen-Volksbank Fresena erhielt, wird mit den Baumpflanzungen ein weiteres wichtiges Puzzleteil einer größeren Idee Wirklichkeit. Wulf-Ingo Schöne erzählt gemeinsam mit Enno Appelhagen von Baumpatenschaften, die erworben werden können und von geplanter Digitalisierung. Dass in nicht all zu ferner Zukunft nicht nur die Radwege übers Handy abrufbar sind, sondern sogleich auch an Knotenpunkten wie Leybuchtpolder auf alles hingewiesen wird, was im Ort interessant und sehenswert ist.

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