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1. Januar 2024, 06:00 Uhr

Jannik Gerdes bezaubert Norder Publikum beim Konzert in der Ludgerikirche

Jannik Gerdes, ein erst 22-jähriger Kirchenmusikstudent, begeistert als „Heimorganist“ in Norden mit einem beeindruckenden Orgelkonzert an der Arp-Schnitger-Orgel. Mit Virtuosität und Präzision entführt er das Publikum in eine vielfältige musikalische Traumwelt.

Lesedauer: ca. 2min 20sec
Jannik Gerdes bezaubert Norder Publikum beim Konzert in der Ludgerikirche

Norden Dieser Mann ist erst 22 Jahre alt, Nordens „Heimorganist“ Thiemo Janssen nennt ihn schon vor dem Konzert hochbegabt – und nach seinem rund einstündigen Konzert an der Norder Arp-Schnitger-Orgel wissen zumindest die vielen Besucher an diesem Donnerstagabend, wieso. Vermutlich hatten die meisten im Laufe der Stunde längst vergessen, dass da kein „alter Hase“ spielt, sondern ein „Jungspund“. Der es verstand, mit Kompositionen von Nicolaus Bruhns, Johann Sebastian Bach und Dietrich Buxtehude, nicht zu vergessen der Improvisation über das Weihnachtslied „Herbei o ihr Gläubigen“, das Publikum in eine musikalische Traumwelt zu entführen.

Erst seit acht Jahren an der Orgel, inzwischen als Kirchenmusikstudent in Leipzig, ließ Jannik Gerdes am Norder Instrument so ziemlich alles erklingen, was möglich ist. Verhalten und getragen, neugierig, derb und frech, mal lebhaft, mal zart und bedächtig, mal lieblich, mal geheimnisvoll, mal fordernd, mal fröhlich, mal behutsam, selten aufbrausend – Thiemo Janssen hatte es zu Beginn richtig formuliert, als er im Rahmen der Begrüßung sagte, Gerdes habe „tolle Stücke“ ausgesucht. Schon mit dem Praeludium in G-Dur kamen die Töne wie angeflogen, sprudelten sie hervor und nahmen die vielen Zuhörer und -hörerinnen gefangen. Einige Weihnachtschoräle aus Bachs „Orgelbüchlein“ nahmen sie weiter mit in verschiedenste Klangnuancen und -feinheiten. Und der junge Organist bezauberte mit seinem präzisen, seinem exakten Spiel, immer ließ er den Tönen Raum, sich zu entfalten und sanft herniederzuregnen. Keine Frage: eine souveräne Vorstellung des jungen Aurichers!

Der im Anschluss sein Publikum beim „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ begleitete, ehe er bei Buxtehudes „Magnificat Primi toni“ noch einmal Nach-Weihnachtsstimmung aufkommen ließ. Um schließlich auch vorzuführen, wie modern und trotzdem passend man ein Weihnachtslied umspielen kann – die Improvisation zu „Herbei o ihr Gläubigen“ lud ein, zumindest mit dem Fuß mal leise im Takt mitzuwippen. Ein Hauch von Jazz ließ grüßen! Nach viel Klangrausch gab es am Ende mit einer Choralphantasie von Bruhns über „Nun komm, der Heiden Heiland“ eine Einladung, in eigene wohlige Träume zu versinken – so umsichtig, so behutsam erweckte Gerdes die Melodien zum Leben.

Das Publikum dankte dem Auricher für diese Auszeit zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Silvester. Nach vier Jahren sei es das erste Konzert in dieser Zeit gewesen, hatte Thiemo Janssen schon zu Beginn des Abends erklärt. Der Erlös des Konzertes, das auf Initiative des Norder Rotary Clubs angeboten werden konnte, kommt dem Förderkreis Kirchenmusik an der Ludgerikirche und dem Förderverein des Rotary Clubs zugute, der die Norder Tafel bei der Finanzierung eines Fahrzeugs unterstützt.

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