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18. Juli 2024, 07:00 Uhr

Jens Lerch heißt der neue Küster der Ludgerigemeinde in Norden

Ob es kleine Reparaturen sind oder es muss etwas nachgestrichen werden, selbst beim Mähen des Rasens – überall ist der Küster zu finden. Respekt hat Jens Lerch vor der Heizung in der Kirche.

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Jens Lerch heißt der neue Küster der Ludgerigemeinde in Norden

Norden Ja, was soll er auf diese Frage nur sagen? Zum ersten Mal weiß Jens Lerch nicht sofort eine Antwort. Dann fällt dem 49-Jährigen doch etwas ein: „Ich bin einfach super gerne hier in der Ludgerikirche – ich fühle mich hier überall wohl.“ Einen Lieblingsplatz habe er nicht. „Ich mag einfach die Aura der Kirche.“

Seit 1. März ist Jens Lerch der Nachfolger des langjährigen Küsters der Ludgerigemeinde, Karl Luitjens. Und man kann sagen: Die Pastoren, die Kirchenvorsteher, die Gemeinde – sie alle sind begeistert von der Freundlichkeit, der Aufmerksamkeit und der Höflichkeit des neuen Küsters. Und der Süderneuländer schwärmt ebenfalls von seiner Arbeit: „Das ist mein Traum-Job.“ Er habe im Vorfeld gar nicht gewusst, dass diese Arbeit so vielfältig ist.

Auf dem Online-Marktplatz Ebay fand Jens Lerch Ende des vergangenen Jahres die Anzeige, dass die Ludgerigemeinde einen Küster sucht. „Da habe ich mich beworben.“ Der gelernte Maler und Lackierer Lerch bewies Ausdauer, schickte Bewerbungsunterlagen, rief an. Im Bewerbungsgespräch und gleich bei seinem ersten Einsatz – gemeinsam mit dem damaligen Küster Karl Luitjens – konnte er überzeugen.

Nun hat Jens Lerch, der verheiratet ist, zunächst mit dem Osterfest und später dem Pfingstfest die ersten großen Feiern im Kirchenjahr hinter sich. Von Gründonnerstag bis Ostermontag gab es beispielsweise insgesamt sechs Gottesdienste. Am Ostersonntag fing der Gottesdienst um 6 Uhr in der Früh an, für Lerch sogar eine Stunde früher. „Das stört nicht“, sagt er nur dazu. Er sei etwas angespannt gewesen, ob er alles richtig machen würde. Denn gerade bei der Feier der Osternacht muss das Licht komplett ausgeschaltet sein, Lerch stellte Kerzen rechts und links im Langschiff auf. „Und ich habe vorher bei den Stadtwerken Norden angerufen, dass sie das Licht draußen nicht einschalten.“ Es muss an alles gedacht werden. Sein Vorgänger hat ihn gut eingearbeitet.

Auch zu Hause werkelt Lerch mit Vorliebe in seiner Werkstatt. „Ich mache zu Hause handwerklich alles selber.“ Bei dieser Arbeit entspannt er sich – und wenn er die Kamera dabeihat. „Ich fotografiere gerne und viel in der Natur.“ Zu Hause leben neben seiner Frau Marion vier Hühner und zwei Katzen: „Unser Senior ist schon 20 Jahre alt.“

Jens Lerch schätzt an der Arbeit als Küster auch, dass sein Einsatzort genauso auf dem Dachboden der Kirche oder in den Gemeindehäusern ist. Ob es kleine Reparaturen sind oder es muss etwas nachgestrichen werden, selbst beim Mähen des Rasens – überall ist der Küster zu finden. Respekt hat Jens Lerch vor der Heizung in der Kirche. An die lässt er nur Fachleute und er denkt ebenfalls mit Achtung an das Schmücken des großen Tannenbaums: „Das ist eine Herausforderung.“ Zur Arbeit des Küsters gehört außerdem, dass er Ausstellungen mit aufbaut oder wissbegierigen Urlaubern ein bisschen etwas über die Kirche erzählt. Das mag er gerne, er mag das Gespräch mit den Kirchgängern. Der neue Küster erhält übrigens auch immer mal Besuch von seinem Vorgänger. Karl Luitjens schaut nach, ob alles in Ordnung ist. Und das ganz genau: „Einmal hat er mich gefragt, warum ich ein Komma zwischen den Liedern gesetzt habe“, sagt er und freut sich. Jens Lerch fühlt sich wohl in Ludgeri.

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