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12. Februar 2025, 14:34 Uhr

Joachim Kleen: Ein Lobbyist für Ostfriesland

Vor der Bundestagswahl zeigen wir, wer für Ostfriesland um ein Direktmandat kämpft. Für die CDU stellt sich Dr. Joachim Lübbo Kleen zur Wahl. Er bevorzugte den persönlichen Kontakt und kam zu uns in die Redaktion.

Lesedauer: ca. 3min 22sec
Dr. Joachim Lübbo Kleen will sich in Berlin für Ostfriesland einsetzen.

Dr. Joachim Lübbo Kleen will sich in Berlin für Ostfriesland einsetzen. © Lehmann

Ostfriesland Am Anfang stand für Dr. Joachim Lübbo Kleen die Frage im Raum, ob er überhaupt kandidieren will – denn er ist in der freien Wirtschaft beruflich gut etabliert und hat seine Familie zu Hause in Großheide. Das unterscheide ihn von vielen anderen der Kandidaten.

Joachim Kleen: Ein Lobbyist für Ostfriesland
Der CDU-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Aurich-Emden kommt aus der Arbeitswelt, hat internationale Erfahrung als Fachmann für Landwirtschaft und Digitalisierung – und will nun als „Lobbyist für Ostfriesland“ in Berlin für seine Heimat kämpfen.

Internationale Erfahrung, verwurzelt in Ostfriesland

Kleen, Jahrgang 1974, wuchs in Ostfriesland auf und hat seine Wurzeln in der Landwirtschaft. Nach dem Abitur studierte er Tiermedizin und promovierte in den Niederlanden. In den Jahren danach sammelte er Erfahrung als praktizierender Tierarzt, Forscher und Berater für landwirtschaftliche Betriebe auf der ganzen Welt. Er arbeitete in Schottland, Bayern und zuletzt als Personalentwickler in einem Unternehmen für Agrartechnologie. Seine Heimat hat er aber dabei nie aus dem Blick verloren: Trotz internationaler Karriere zog es ihn vor sieben Jahren zurück nach Großheide. „Ich wusste lange nicht, warum ich mich nie fest an einen anderen Ort binden wollte. Aber als wir unser Haus umgebaut haben, wurde mir klar: Ich wollte immer zurück nach Ostfriesland.“

Politik als Leidenschaft

Seine Leidenschaft galt immer der Politik. Bereits als Schüler gründete er eine Schülerunion, weil ihm die linke Ideologie an seiner Schule zu einseitig erschien. Später engagierte er sich in der Jungen Union und war dort Kreisvorsitzender. Dennoch setzte er während des Studiums und am Beginn seiner Karriere die Politik bewusst aus, um sich zunächst eine unabhängige berufliche Existenz aufzubauen. Damit er überhaupt am Wahlkampf teilnehmen kann, hat Kleen in diesem Jahr einen großen Teil seines Urlaubs genutzt.

Kleen hebt sich von vielen seiner Mitbewerber ab: Während andere Kandidaten aus dem öffentlichen Dienst oder der Verwaltung kommen, sieht er sich als Vertreter der freien Wirtschaft. „Ich habe immer gearbeitet und weiß, dass Geld erst verdient werden muss, bevor man es ausgeben kann“, sagt er. Diese Perspektive möchte er in die Politik bringen. Das sei etwas, das vielen anderen Kandidaten fehle: Erfahrung aus dem Leben abseits der Politik.

„Die sind stolz, auf ihren Papa“

„Wahlkampf ist eine tolle Zeit“, sagt Kleen und begegnet den verschiedenen Gruppen aus der Region mit Neugier und Interesse. Seiner Ansicht nach wäre er ein guter Vertreter der Region, denn mit seiner Lebens- und Berufserfahrung sowie der Liebe für die Heimat kann er sich für Ostfriesland in Berlin einsetzen.

Auch seine drei Kinder steckt die Begeisterung an: „Die sind total stolz auf ihren Papa“, erzählt Kleen und beschreibt, mit welcher Begeisterung sie die Wahlplakate mit seinem Porträt entdecken. Einfacher werde es dadurch nicht. Denn sollte Kleen die Wahl gewinnen, hätte er wieder weniger Zeit für seine Familie.

Er habe sich damals bewusst für die CDU entschieden, weil sie für ihn „die Partei der Stabilität“ ist. Dabei betont er: „Wir sind keine Ideologen, sondern Pragmatiker. Wir nehmen die Welt, wie sie ist, nicht wie sie sein soll.“ Das „christlich“ heißt für ihn nicht, jeden Sonntag in die Kirche gehen zu müssen, sondern, so wie es Kern des Glaubens ist, dass alle Menschen gleich wertvoll sind und behandelt werden.

Infrastruktur und Landwirtschaft im Fokus

Seine politischen Schwerpunkte liegen klar auf der Verbesserung der Infrastruktur und der Unterstützung der Landwirtschaft. „Wir liegen nicht auf dem Weg – wer nach Ostfriesland will, muss bewusst hierherkommen. Deshalb ist eine gute Straßen-, Schienen- und digitale Infrastruktur essenziell“, erklärt er. Auch der Hafen Emden als Drehscheibe für die Energiewirtschaft müsse stärker ausgebaut werden. Die Landwirtschaft liegt ihm besonders am Herzen – nicht nur wegen seiner Herkunft, sondern weil er täglich sieht, wie Landwirte unter steigender Bürokratie und gesellschaftlicher Skepsis leiden. „Viele Landwirte und Unternehmer fühlen sich von der Politik gegängelt, als ob sie sich ständig rechtfertigen müssten. Das muss sich ändern.“ Einsetzen will er sich auch für die vielen mittelständischen Unternehmen: „Die halten den Laden am Laufen“ und bilden das Rückgrat der ostfriesischen Wirtschaft, so Kleen. Grundsätzlich geht es Ostfriesland aber gut und das soll so bleiben.

Sprachrohr für Ostfriesland

Mit seiner Kandidatur will Kleen nicht nur politisch etwas bewegen, sondern ein Sprachrohr für seine Heimat sein. „Ich brauche keinen Titel und keine Karriere in der Hauptstadt – ich will Ostfriesland in Berlin vertreten. Ich will ein Lobbyist für meine Heimat sein.“ Ob er das Direktmandat gewinnt, ist offen. Doch eines steht für ihn fest: „Ich spiele auf Sieg.“

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