Kälter und dunkler: Stadtwerke haben Riesenmenge an Strom gespart
Die Wassertemperatur in den Bäder ging nach unten, die Straßenlaternen gehen früher aus, in Verwaltungsgebäuden müssen sich Mitarbeiter bei 19 Grad Raumtemperatur warmarbeiten: Die Sparmaßnahmen haben gewirkt.
Lesedauer: ca. 1min 49secNorden Kältere Räume, reduzierte Beleuchtung in den Straßen, kein warmes Wasser zum Händewaschen: Um eine Notsituation bei der Energieversorgung über den Winter zu vermeiden, hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr Kommunen und Unternehmen das Energiesparen verordnet. Zumindest aus Sicht der Stadtwerke Norden haben sich die Maßnahmen gelohnt. Seit Oktober 2022 hat das städtische Unternehmen rund 725.000 Kilowattstunden Energie eingespart. Das entspricht in etwa dem Verbrauch von 207 privaten Haushalten. Etwa 304,5 Tonnen weniger wurden an CO2 freigesetzt.
Unter anderem wurde im Verwaltungsgebäude die Raumtemperatur auf 19 Grad gesenkt. Die Beleuchtung wurde auf LED umgestellt. Im Wasserwerk Hage reduzierten die Stadtwerke die Leuchtdauer. Vor allem machte sich die Reduzierung der Wassertemperatur im Erlebnisbad Ocean Wave und im Frisia-Bad bemerkbar. Allein durch die Absenkung um zwei Grad konnten 340.000 Kilowattstunden Strom eingespart werden.
Ein großes Einsparpotenzial bietet die Straßenbeleuchtung. Seit gut einem Jahr wird es in den Norder Wohngebieten ab 23 Uhr dunkel. Lediglich dort, wo es der Verkehrssicherheit dient, bleib das Licht an. So konnten in den zurückliegenden zwölf Monaten rund 250.000 Kilowattstunden Energie eingespart werden.
Beschwerden habe es interessanterweise lediglich aus den Wohngebieten wegen der Straßenbeleuchtung gegeben, so Wolfgang Völz, technischer Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe (WBN). Auf das kühlere Wasser in den Bädern habe es keine Reaktion gegeben. „Das hatten wir eigentlich erwartet.“ Im Gegenteil: Das Ocean Wave habe im gleichen Zeitraum sogar mehr Besucher gezählt. Bei den eigenen Liegenschaften werde das Unternehmen die Sparmaßnahmen fortsetzen und weitere Schritte zur Senkung des Energieverbrauchs unternehmen, so Völz: „Da geht noch was.“