Keine Kosten und Mühen gescheut - Norderneyer in London
BVB Fanclub Norderney ergattert Karten für Champions-League Finale
Lesedauer: ca. 2min 49secNorderney Norderney goes to London. Jedenfalls sehen das die Mitglieder des BVB Fanclubs Norderney so. 15 Mitglieder der schwarz-gelben Anhängerschaft von Borussia Dortmund mit dem Fanclubvorsitzenden Freddy Dippel an der Spitze haben eines der heißbegehrten Tickets für das Champions-League-Finale morgen im Londoner Wembleystadion gegen Real Madrid ergattern können.
In zwei Gruppen machen sich die Norderneyer Borussen heute mit Neunsitzer und anschließend per Flieger von Amsterdam auf den Weg in die britische Hauptstadt, um die Dortmunder Kicker zu unterstützen. Insgesamt hatten sich weit über 400000 Dauerkarteninhaber, Fanclubmitglieder und Mitglieder des westfälischen Bundesligakultvereins um Karten für das Finale bemüht. Die Dortmunder wollen im legendären Londoner Fußballtempel den Erfolg von vor 27 Jahren wiederhollen. Da besiegten die Borussen in München die hochfavorisierte Mannschaft von Juventus Turin mit 3:1-Toren mit dem Jahrhunderttor von Lars Ricken. Auch morgen um 21 Uhr MEZ in England ist die Elf von BVB-Trainer Edin Tersic der krasse Außenseiter. Die mit Topstars, darunter der ehemalige Dortmunder Jude Bellingham, gespickte Weltauswahl aus Madrid ist klarer Favorit, und das nicht nur bei den Buchmachern. Für die Anhänger der Borussen kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. „Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen“, scherzt Londonfahrer Stefan Kühn. So wie der Norderneyer denken viele Anhänger der Dortmunder. Frei nach dem Motto: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ gehen die meisten den Trip an die Themse an. Dafür mussten die Fans tief in die Tasche greifen, denn ganz billig ist die Reise in die britische Hauptstadt nicht. Alleine die Karten kosten die Norderneyer pro Stück 190 Euro, dazu die Reisekosten mit Übernachtungen, Verpflegung und Transport. „Das Erlebnis ist es uns wert. Einmal Borusse, immer Borusse“, gibt Kühn ein Stück weit die Fankultur in Worten wieder.
Einmal in London angekommen, wollen sich die Norderneyer zum großen gemeinsamen Fantreffen der Anhängerschaft im Hyde Park begeben. „Hier treffen sich alle in gelben Trikots als Zeichen der Verbundenheit mit dem BVB“, erzählt Kühn nicht ohne Stolz. Überhaupt werden sich deutlich mehr Dortmunder Anhänger auf den Weg nach England machen. Viele davon ohne Karten fürs Finale. Nur jeweils 25000 Tickets wurden den beiden Finalisten von der UEFA zugestanden. Viel, viel zu wenig, wenn man die Nachfragen betrachtet.
An den Finalort London haben gerade die Dortmunder keine so guten Erinnerungen. Verloren die Westfalen doch 2013 das Champions-League-Finale ausgerechnet gegen den nationalen Dauerrivalen Bayern München mit 1:2. Aber morgen soll alles anders werden, da sind sich nicht nur die Norderneyer Borussen sicher.
Für die Daheimgebliebenen besteht in der Fanclub-Kneipe „Köpi“ in der Friedrichstraße die Möglichkeit des Public Viewing innen wie außen. Wer allerdings die besondere Atmosphäre so richtig genießen will, der sollte das in der Kneipe tun. Hierfür kann man spezielle Tickets zum Preis von fünf Euro erwerben. Die Einnahmen kommen sozialen Zwecken auf der Insel zugute. Aber Interessenten sollten schnell sein, denn der Platz ist begrenzt.
Bleibt nun zu hoffen, dass die Dortmunder Kicker die vielen guten Wünsche, die sie nicht nur von Norderney nach Wembley begleiten, auch mit einem Sieg über Real Madrid vergolden und die wichtigste Sporttrophäe im europäischen Vereinsfußball mit an den Dortmunder Borsigplatz bringen. Dort würden bei einem Dortmunder Erfolg rund eine halbe Million schwarz-gelbe Fans den „Helden von Wembley“ einen triumphalen Empfang bereiten. Da können die Norderneyer Borussen dann nicht dabei sein. Sie kommen erst am Montag von der Insel auf die Insel zurück.