Keine Kunsttage 2025 – Dornum verliert kulturelles Aushängeschild
Jahrzehntelang lockte die Ausstellung Künstler und Besucher aus ganz Deutschland an – nun ist Schluss. Die 29. Kunsttage in Dornum wurden abgesagt. Die Gründe werfen Fragen zur Zukunft der Veranstaltung auf.
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In den vergangenen Jahren wurden die Kunsttage im Dornumer Wasserschloss immer zahlreich besucht. © Archivfoto: Irmi Hartmann
Dornum Die 29. Kunsttage, die vom 12. bis 26. Juli dieses Jahres im Dornumer Wasserschloss stattfinden sollten, wurden abgesagt. Dies teilte die Vorsitzende des veranstaltenden Kunstvereins Dornum, Linda Detering, nun mit.
Als Gründe für die Absage nennt die erste Vorsitzende eine fehlende Kontinuität der Veranstaltung, mangelnde Unterstützung durch die Gemeinde sowie eine verkürzte Ausstellungsdauer. Während die Kunsttage in der Vergangenheit regelmäßig – wenn auch nicht jährlich – stattfanden, wurde dieser Rhythmus seit 2019 mehrfach unterbrochen: zunächst durch die Corona-Pandemie, anschließend durch behördliche Auflagen.
Bereits 2021 mussten die geplanten 27. Kunsttage entfallen. Nach einer Durchführung im Jahr 2022 fiel die Veranstaltung im vergangenen Jahr erneut aus, da es zu einer Terminüberschneidung mit den Ritterspielen kam. Ein weiterer Grund für die Absage sei die eingeschränkte Nutzung des Schlosses, das als Realschule dient. Die Gemeinde habe im November 2023 die Priorität schulischer Belange betont und neue Regelungen für externe Veranstaltungen erlassen. Eine gleichzeitige Nutzung durch die Kunsttage und die Ritterspiele wäre daher nicht möglich gewesen.
Zudem hätte die Ausstellung in diesem Jahr auf zwei Wochen verkürzt werden müssen. Dies habe dazu geführt, dass sich weniger Künstler für eine Teilnahme bewarben als in früheren Jahren – 36 statt der sonst üblichen 150 bis 230. Auch einige Sponsoren hätten ihre Unterstützung zurückgezogen, was ein finanzielles Risiko für die Veranstalter bedeutet hätte.
Detering betont, dass die Kunsttage über viele Jahre ein Aushängeschild der Gemeinde Dornum gewesen seien und mit bis zu 5000 Besuchern zur Förderung des Kulturtourismus beigetragen hätten. Ob die Kunsttage in Zukunft wieder stattfinden oder die jahrzehntelange Tradition damit endet, sei ungewiss. Ein möglicher Neustart müsse laut Detering durch ein lokalpolitisches Engagement sowie eine neue, motivierte Organisationsstruktur begleitet werden. lro
