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20. November 2024, 06:00 Uhr

Knappe Kassen in der Krummhörn

Umfangreiche Sanierungswünsche und -notwendigkeiten der Sportvereine prallen auf geringe Fördermittel

Lesedauer: ca. 2min 26sec
Eggo Schreitling (links, stehend) sprach als erster Vorsitzender des Vereins für den TuS Pewsum. Foto: Nicole Frischlich

Eggo Schreitling (links, stehend) sprach als erster Vorsitzender des Vereins für den TuS Pewsum. Foto: Nicole Frischlich ©

Krummhörn Die Haushaltslage in der Krummhörn ist angespannt. Nur 11300 Euro standen dem Bildungsausschuss der Gemeinde noch zur Verfügung, um die zahlreichen Anträge lokaler Sportvereine zu unterstützen. Diese Gelder reichten bei Weitem nicht aus, um alle Wünsche zu erfüllen. In einer teils emotionalen Sitzung wurden Prioritäten gesetzt, einige Anträge zurückgestellt und neue Wege zur Finanzierung diskutiert.

Existenzangst beimFC Loquard

Besonders deutlich machte der Vertreter des FC Loquard die Not der Vereine: „Wenn jetzt noch etwas kaputtgeht, sind wir zahlungsunfähig.“ Diese Worte illustrierten die Lage vieler Sportvereine, die ihre Anträge vor dem Ausschuss präsentierten. Acht Vereine hatten Zuschüsse beantragt – von 450 bis zu mehreren Tausend Euro. Doch die knappen Mittel zwangen sogar einige Antragsteller, auf beantragte Gelder zu verzichten.

Ein Hoffnungsschimmer kam von Johann Wienbeuker (SWK), der vorschlug, nicht genutzte Mittel aus dem Budget für den „Tag der Begegnung“ in Höhe von 10000 Euro für die Vereine umzuwidmen. Die Kämmerin Heike Klaassen bestätigte, dass das Geld tatsächlich noch verfügbar sei. Bürgermeisterin Hilke Looden (parteilos) sagte zu, die rechtliche Möglichkeit einer solchen Umschichtung zu prüfen. Falls nötig, würde der Verwaltungsausschuss darüber entscheiden.

Heizungsanlagen anerster Stelle

Die Ratsmitglieder waren sich einig, dass defekte Heizungsanlagen höchste Priorität haben, gerade in der Winterzeit. Der TSG Grimersum und der SV Jennelt-Uttum erhielten deshalb Zuschüsse für ihre veralteten Heizungsanlagen. Paul Hörncke, erster Vorsitzender des TSG Grimersum, erläuterte, dass ihre 40 Jahre alte Anlage immer häufiger ausfalle und eine neue Heizung 19000 Euro kosten werde. Dank Unterstützung vom Sportbund blieben 13000 Euro Eigenanteil für den Verein – ein Betrag, den der Ausschuss mit 7750 Euro bezuschusste.

Zurückgestellte Anträge und neue Diskussionen

Andere Anträge wurden hingegen verschoben. Der TV Greetsiel muss weiter auf Unterstützung für den Bau einer barrierefreien Boulebahn warten, ebenso wie der TuS Pewsum, der 17700 Euro für einen neuen Rasentraktor beantragt hatte. Dieser Antrag sorgte für eine kontroverse Diskussion, da eine alte Regelung aus dem Jahr 1985 besagt, dass die Gemeinde keine Zuschüsse für Rasenmäher gewährt. Einig war man sich, dass diese Regelung überarbeitet werden müsse und keinesfalls mehr zeitgemäß sei. Dennoch konnte der TuS Pewsum sich über eine Zusage von 2700 Euro im nächsten Jahr freuen – eine Hilfe, die Vereinsvorsitzender Eggo Schreitling als „kleinen, aber wichtigen Schritt“ bezeichnete.

Weitere Zuschüsse beschlossen

Kleinere Anträge fanden schneller Zustimmung: Der Posaunenchor aus Visquard erhält 450 Euro für ein neues Instrument, das tiefere Töne spielen kann. Auch der Schäferhundverein darf sich über Unterstützung für ein neues Dach am Vereinshaus freuen.

Im kommenden Jahr stehen weitere Ortsbegehungen in Pilsum und Loquard an. In Pilsum bereiten die sanitären Anlagen Probleme, während der FC Loquard dringend eine neue Flutlichtanlage benötigt. Beide Vereine hoffen, dass sich die Gemeinde ihrer Anliegen annehmen wird.

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