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Konzert mit „hälm“ sorgt für Begeisterung

Das internationale Nordic Folk Trio bietet dem Publikum in der Mennonitenkirche hohen Musikgenuss

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Unerwartet, beschwingt und gut gelaunt ging es mit „hälm“ in der Mennonitenkirche in den Sonnabendabend.

Unerwartet, beschwingt und gut gelaunt ging es mit „hälm“ in der Mennonitenkirche in den Sonnabendabend. © sco

Norden Wer den Ausdruck Folkmusik hört, hat dabei vielleicht Bilder eines Irish Pubs vor Augen: stimmungsgeladene Musik mit typisch schneller Violine, der „Fiddle“, die bei dem ein oder anderen Whiskey oder Stout Bier zum spontanen Mittanzen oder zumindest Fußwippen anregt. Dass Folk auch anders kann, bewies am Sonnabendabend das Berliner Trio „hälm“. In der Mennonitenkirche am Norder Marktplatz überraschte die hochkarätige Truppe aus der deutschen Violinistin Maria-Barbara Steinacker, dem japanisch-amerikanische Violinisten Davis West sowie der kanadischen Cellistin Natasha Jaffe mit überraschenden und begeisternden Kompositionen des „Nordic Folk“ überwiegend zeitgenössischer Künstler: tiefgründige skandinavische Folkmusik, umfangreiche in den verwendeten Akkorden und eindringlichen, manchmal verrückten Melodien, die die Mystik und Natur der Regionen Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen widerspiegeln. Das Trio bot damit einen Kontrast zum „Irish und Scottish Folk“, die eher das Gefühl von Feiern und Gemeinschaft mittels weniger lauter Akkorde transportieren.

Schade war, dass zu Beginn des Events um 17 Uhr nur 50 von möglichen 180 Besuchern in den Genuss des Konzertes aus der Reihe „Musik bei Kerzenschein“ kamen. Vielleicht war die Ferienzeit der Grund, vielleicht aber auch auf gleichzeitig stattfindende Veranstaltungen wie den „Lichterzauber“ in Norddeich. An „hälm“ hat es jedenfalls nicht gelegen, denn das gut gelaunte Dreiergespann, deren Name übersetzt „Glück“ bedeutet, lieferte von Minute eins einen musikalischen Genuss der Extraklasse: Die überragende Akustik in dem Tonnengewölbe der Mennonitenkirche allein tat – ohne technische Unterstützung – ihr Übriges, als die ersten beschwingten Violinen-Klänge den Saal durchdrangen. Nicht nur die fröhliche Harmonie und das blinde Verstehen zwischen den Musikern, welches durch launige Wortwechsel unterstrichen wurde, bannte die Zuhörer:

Die zwei dynamischen Violinen von West und Steinacker schafften mit dem vielseitigen Konterpart des Cellos von Natasha Jaffe eine unüberhörbare Synergie. Mit ihrer Dynamik wussten die Musiker Spannungsmomente aufzubauen und diese mit gekonnten Akzenten voller Stärke wieder zu entladen. Das Publikum zeigte sich beschwingt und honorierte jedes Stück mit begeistertem Applaus. Doch nicht nur die lauten Töne inklusive rhythmischem Fußstampfen als Stilmittel machten die besondere Atmosphäre des Abends aus: Gründungsmitglied von „hälm“ Maria-Barbara Steinacker hatten es die Klänge der dänischen Künstler angetan: besonders intensive Musik, oft mit Herzschmerz und Melancholie im Zentrum, die jedoch trotzdem der positiven Grundstimmung des Folk zu jeder Zeit treu blieb.

Dass sie am Sonnabend vor eher kleinem Publikum spielten, störte die drei Künstler, die unter anderem durch Ausbildungen in den USA, Irland und Skandinavien, zahlreichen Masterclasses und Kooperationen mit namhaften Künstlern sowie durch Tourneen durch ganz Deutschland überzeugen, wenig. In der Pause, nach etwa 45 Minuten Spielzeit, zeigten sie sich begeistert über die Atmosphäre des Abends sowie das Publikum in Norden.

Bei Wiedereintritt in die Mennonitenkirche ließen sie sogar kurz den hellen Raum im Kerzenschein auf sich wirken, um danach mit weiteren überraschenden Kompositionen bis 19 Uhr die Konzertbesucher zu begeistern. Honoriert wurde der Abend mit anhaltendem Applaus und Standing Ovations.

Das nächste Konzert aus der Reihe „Musik bei Kerzenschein“ findet am 16. November um 17 Uhr in der Mennonitenkirche statt: Katharina Marburg-Herlyn spielt in ihrem Orgelkonzert unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach und Christian Heinrich Rinck. Der Eintritt ist frei.

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Erstellt:
14. Oktober 2024, 06:00 Uhr

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