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27. Dezember 2023, 08:30 Uhr

Kultfilmnacht auf Norderney: Große Freiheit Nr. 7

Angelika Grages präsentiert zum Neuen Jahr deutschen Filmklassiker mit Hans Albers

Lesedauer: ca. 2min 22sec
Kultfilmnacht auf Norderney: Große Freiheit Nr. 7

La Paloma - es ist nicht nur das Lieblingslied der Deutschen, auch das meistgespielte Musikstück der Welt: in alle Sprachen übersetzt, wird es auf Sansibar traditionell auf Hochzeiten gespielt, in Rumänien als Schlusslied bei Beerdigungen, in Mexiko, wo es 1864 von Sebastian de Yradier komponiert wurde, als Protestsong gegen Unterdrückung und ist immer und überall eines gewesen: eine Sehnsuchtsballade.

Erst ein Film, der 1943/44 sowohl in Babelsberg und später - während des Bombenhagels auf Berlin - in Prag weiter gedreht wurde, machte aus diesem weltumspannenden Liebes-und Trauerlied Seemannsmusik schlechthin: „Große Freiheit Nr. 7“.

Neujahr, pünktlich um 19 Uhr, ist es wieder soweit, dann steigt die 1. Besondere Kultfilmnacht im Kurtheater mit dem deutschen Filmklassiker „Große Freiheit Nr. 7“ mit Hans Albers in der Hauptrolle. Einmal mehr präsentiert von Angelika Grages. Große Freiheit Nr. 7 ist der erste Film im dann noch jungen Jahr 2024 im Norderneyer Kino; und dass das Publikum ihn sogar digital aufbereitet im Kurtheater genießen kann, verdankt das Staatsbad Norderney der Arbeit der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung, die historisches Filmmaterial wieder für alle Kinoliebhaber zugänglich macht.

Bevor sich aber der Vorhang im Kurtheater öffnet, wird Andre Ebbighausen mit seinem Akkordeon und mit bekannten Seemannsliedern - wunderbar passend- auf den Klassiker einstimmen und sich sicher auch über einen Publikumschor freuen.

Der Film, vom NS- Propagandaministerium in Auftrag gegeben und mit 1,5 Millionen Reichsmark finanziert, sollte nur einen Zweck haben: Draufgängerische Seeleute zu zeigen, die für ihr Vaterland alles riskieren, mit einem arisch aussehenden Superstar in der Mitte und jeder Menge schmissiger Seemannslieder.

Doch was aus Helmut Käutners Filmklassiker tatsächlich wurde (ein sittenwidriges, melancholisches, fast depressiv zu nennendes Machwerk) verschlug nicht nur NS-Propagandaminister Joseph Goebbels den Atem, auch die deutsche Generalität, allen voran Großadmiral Dönitz, nannte den Film wehrkraftzersetzend. Die Uraufführung fand am 15. Dezember 1944 vor ausgewähltem Publikum in Prag statt, allerdings standen auch der Truppenbetreuung der Wehrmacht einige Kopien zur Verfügung. Der Film wurde verboten und konnte erst im September 1945 durch die Alliierten freigegeben werden.

Zum Inhalt: Im Amüsierlokal Hippodrom auf der Hamburger Reeperbahn sorgt der Star des Etablissements, der alternde Seemann Hannes (Hans Albers), mit seinen Liedern und seiner Ausstrahlung für Stimmung, obwohl er viel lieber wieder auf einem Schiff anheuern würde. Erst als er sich eines jungen Mädchens vom Lande (Ilse Werner) annimmt, verliebt er sich hoffnungslos in sie und möchte mit ihr sesshaft werden.

Der Filmklassiker dauert insgesamt rund 150 Minuten und ist ab einem Alter von sechs Jahren frei gegeben. Der Eintritt beträgt zwölf Euro. An der Abendkasse müssen 13 Euro entrichtet werden.

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