Kunst im Wandel: Wie das Artium Dornum Leerstand neu denkt
Aus Leere wird Kreativität: Das Kunstgeschoss Artium macht Leerstand zum Erlebnisraum. Mit Workshops, Ausstellungen und viel Engagement beginnt eine neue künstlerische Saison.
Lesedauer: ca. 2min 24secDornum Unter dem Motto „Frühling der Ideen – Kunst trifft Leerstand“ hat das Kunstgeschoss Artium in Dornum nach seiner Winterpause am Freitagabend wieder seine Tore geöffnet.
Etwa 80 Interessierte waren um 19 Uhr zur Vernissage in die Kirchstraße gekommen, um die facettenreichen Werke von zwölf Künstlern in Augenschein zu nehmen. Beim Sektempfang konnten sie mit den Kunstschaffenden fachsimpeln und sich inspirieren lassen.

Der Waschbär von Organisator und Kassenwart Matthias Hinrichs begrüßte die Vernissage-Besucher bereits am Eingang: Sein buntes Farbkleid stammt von einem Action Painting Workshop. ©
Initiatorin und Künstlerin Melanie Ippen betonte in ihrer Begrüßungsansprache die Wichtigkeit des ehemaligen Möbel-Appelkamp-Gebäudes: „Wo vorher Leere war, darf jetzt wieder Kunst wachsen – ohne festen Rahmen und elitäre Strukturen, dafür mit Raum für Kreativität, Menschen und Vielfalt.“
„Leerstand neu denken“
Sie und die vier festen Künstler im Kunstgeschoss Artium haben sich seit der Gründung zum Ziel genommen, Leerstand „neu zu denken“ und diesen nicht als Mangel, sondern als Möglichkeit zu sehen: „Räume, die frei werden, erzählen Geschichten“, so Ippen. Ihre Einladung für die neue Saison gilt „allen, die sich zwanglos in Gemeinschaft kreativ ausleben möchten“, wie bei den beliebten Action Painting Workshops.

Im Mittelpunkt der Malerin Barbara Figge stehen Menschen in ihrer alltäglichen Umgebung – das Nebensächliche wird bedeutungsvoll. Fotos: Silvia Cornelius ©
Bei einem großzügigen Büfett in entspannter Atmosphäre konnten sich die Besucher dann ein Bild machen von der Vielfalt der ausgestellten Stücke: Ulrike Schön und ihr Sohn Laurin Schön-Huber beispielsweise waren zusammen angereist: Im Gepäck hatten sie imposante Skulpturen und Drucke. Während Ulrike Schöns in Schwarz und Weiß gehaltene Bilder „Meeresstadt“ und „Bagbander Mühle“ ostfriesisch anmuteten, explodierte „Tropische Stadt“ ihres Sohnes Laurin in bunten Farben.

Bei der Begrüßung der Gäste stellte Initiatorin Melanie Ippen die Bedeutung des Kunstgeschoß Artium in den Vordergrund. ©
Worauf die oft geschlossenen Augen auf den Bildern hindeuten“, so Samadjoa. Ihre Intention war, mit ihren „tiefen, beinahe meditativen Werken die Betrachter zum Innehalten aufzufordern“.
Eine von den festen Größen im Kunstgeschoss Artium ist Susanne Kellerhoven: Die Malerin präsentierte am Freitag nicht nur ihre markanten Kunstwerke mit glänzender Harzversiegelung – sie konnte sich, wie noch einige andere der zwölf Künstler, schon zu Beginn des Abends über den Verkauf eines Werkes freuen. Kellerhoven bietet in Dornum ab dem 26. April Gießpulver-Workshops an, bei denen Figuren gegossen werden. Eine Anmeldung ist unter susi.lindner@me.com oder unter 0176/56558032 möglich.
Mitorganisator Matthias Hinrichs und Melanie Ippen zeigten sich zufrieden mit der ersten Vernissage des Jahres und hoffen für 2025 auf den gleichen Erfolg wie im Vorjahr, in dem das Kunstgeschoss Artium rund 2500 Besucher empfing.

Die Künstlerin Samadjoa überzeugte mit ausdrucksstarken Darstellungen farbiger Frauen, welche Physis und Spiritualität vereinen. ©
„Wir haben hier ein Kunstwerk in Gesamtheit erschaffen und möchten Künstlern eine Bühne bieten, die noch nicht so bekannt sind“, betont Hinrichs.
Live-Musiker Thomas Kümper aus Esens sorgte mit seiner Gitarre, beginnend mit Klängen eines Bob-Dylan-Songs für die richtige Stimmung unter den Kunstinteressierten.
Für Fragen und Informationen steht Initiatorin Melanie Ippen unter der Nummer 01573/ 5569283 zur Verfügung. Die Öffnungszeiten des Kunstgeschoß Artium sind sonnabends und sonntags von 11 bis 16 Uhr.