Aurich Ganz am Ziel ist die Ostfriesische Landschaft noch nicht. Die Innenausstattung des Sammlungszentrums ist noch im Aufbau begriffen, dennoch markierte die Eröffnung des Zentralmagazins den wichtigsten Meilenstein dieses umfangreichsten Projektes der letzten Dekade. Zehn Jahre hatte es von den ersten Berichten über die angespannte Magazinsituation bis zum Umzug gedauert. Wie der Präsident der Landschaft, Rico Mecklenburg, am Sonnabend in Aurich berichtete, fehlt es noch an Regalsystemen und der Binneninfrastruktur. Aber das Land habe seine Unterstützung für das kommende Jahr in Aussicht gestellt.

Die 33 Mitglieder und die Gäste der Landschaftsversammlung hörten im Ständesaal des Landschaftshauses am Sonnabend die ausführlichen Berichte des Präsidenten, des Landschaftsdirektors Dr. Matthias Stenger und der Ausschussvorsitzenden zu den einzelnen Fachbereichen. Dabei schauten sie auf ein gutes Jahr 2023 zurück. Einer der Höhepunkte war dabei die Eröffnung des Zentralmagazins, mit dem die Bedingungen für die Sammlungsbestände damit so gut sind wie nie zuvor, wie Rico Mecklenburg sagte. Das reiche von der Klimaregulierung über die Ausstattung bis zur Barrierefreiheit.

Allerdings führten die Ausgaben für das Zentralmagazin sowie erhöhte Ausgaben für Gas und Strom, für das Personal und die allgemein hohe Inflation dazu, dass die Landschaftsversammlung den Haushalt für das laufende Jahr anpassen muss. Ursprünglich war 2023 ein Gesamtetat von 4,6 Millionen Euro vorgesehen, dieser wurde nun auf rund 5,8 Millionen Euro ausgeweitet. Der Dank Rico Mecklenburgs sowie von Landschaftsdirektor Stenger ging an die vier Träger der Ostfriesischen Landschaft, die Landkreise Aurich, Wittmund und Leer sowie die Stadt Emden, die einer außerplanmäßigen Erhöhung der jährlichen Umlage um 90000 Euro zugestimmt hatten, Und auch das Land gewährte mit Blick auf die Mehrbelastungen eine Zuwendung von rund 90000 Euro. Wie Stenger weiter ausführte, wird sich der Etat in 2024 „wieder normalisieren“. Das Haushaltsvolumen liegt dann bei etwa 5,2 Millionen Euro.

Im kommenden Jahr hat die Landschaft einiges vor. Unter anderem soll die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden. Seit August gibt es ein neues Newslettersystem, ein Gremieninformationssystem befindet sich im Aufbau.

Am 25. Mai wird im Landkreis Wittmund der Oll‘ Mai gefeiert. Er wird im Zeichen der Lehrerfortbildung stehen. Anlass ist die Initiierung des Regionalen Pädagogischen Zentrums vor 50 Jahren. Das RPZ will beim Oll‘ Mai seine vielfältige Arbeit einmal vorstellen. Rico Mecklenburg hofft, an diesem Tag die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg begrüßen zu können: „Wir haben sie eingeladen.“

Nach 15 Jahren im Dienst der Ostfriesischen Landschaft ist Ende Oktober der Leiter der Landschaftsbibliothek, Dr. Paul Weßels, in den Ruhestand gegangen. Er wurde am Sonnabend von der Landschaftsversammlung verabschiedet. Weßels habe die Landschaftsbibliothek erfolgreich geführt und sie als Zentrum ostfriesischer Regionalgeschichtsforschung auf höchstem Niveau weiterentwickelt, lobte Rico Mecklenburg den Scheidenden. Weßels Nachfolger ist Dr. Heiko Suhr. Ihm fällt unter anderem die Aufgabe zu, Bestände verschiedener Museumsbibliotheken in den Katalog der Ostfriesischen Bibliothek einzuarbeiten.