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3. August 2023, 07:00 Uhr

Landwirte klagen über Regen: „Es wird jeden Tag schlimmer!“

Es ist ein Sommer, der sich wie Herbst anfühlt: Die Landwirte verzweifeln daran, ihre Ernte in die Scheunen zu bringen. Und der Wettergott hilft auch nicht: Es bleibt wenigstens bis Sonntag regnerisch.

Lesedauer: ca. 2min 17sec
Liegende Ähren, die vermutlich von einem Windeinschlag getroffen worden sind.

Liegende Ähren, die vermutlich von einem Windeinschlag getroffen worden sind. © Foto: Martin Stromann

Ostfriesland Weizen, Hafer, Wintergerste und weitere Getreidearten sowie Raps sieht man noch auf den Feldern stehen, wenn man durch den Norden fährt. Dabei müssen diese Ackerfrüchte dringend geerntet werden, um große Ernteverluste zu verhindern.

Das Wetter bereite den Landwirten eine schwierige Situation und lässt sie um eine einigermaßen gute Ernte bangen, warnt Keno Arends von der Landwirtschaftskammer Aurich.

Nässe und Wind sind ein Problem

Das nasse und windige Wetter der vergangenen Tage und Wochen erschwere die Mäharbeiten in vielerlei Hinsicht für die Landwirte, so Arends weiter. Und: „Nasses Getreide ist nicht erntefähig. Die Bauern müssen auf Regenpausen warten, die die Ernte trocknen.“

Überdies werde das Getreide durch den Regen schwer – die Stiele können die Ähren nicht mehr halten und kippen um oder werden vom Wind umgeweht. Wenn das Getreide erst einmal liegt, braucht es noch länger, um zu trocknen.

Liegendes Getreide betreffe nicht immer ein komplettes Feld. Windeinschläge können für punktuell umgelegte Ähren sorgen. Ist es erste einmal am Boden, folgt eine zweite Gefahr. Die Körner in den Ähren, fallen heraus und bilden Keimlinge. Es wachsen neue Pflanzen zwischen den erntereifen Pflanzen, erklärt Arends.

Durch liegendes Getreide und Keimlinge müsse der Mähdrescher langsamer fahren um Verluste bei der Ernte zu minimieren. Auch die Qualität der Körner leidet.

Ebenso sei der Raps vom Regen gefährdet. Er werde spröde, platze auf, verteile seine Saat und bilde ebenfalls Keimlinge.

Dennoch sagt der Fachmann, dass das Wetter „für Ostfriesland normal ist“, trotzdem bereite es den Landwirten natürlich Probleme. Laut Arends seien nasse Sommer immer gefürchtet. Gewinner des Wetters gebe es aber auch. Das Grünland profitiere vom vielen Regen und auch dem Mais südlich von Norden bekomme der Regen gut.

Vorhersagen zufolge soll das Wetter die nächsten Wochen unverändert bleiben. Unter diesen Umständen hätten die Landwirte noch etwa acht bis zehn Tage, bis nennenswerte Verluste drohen. Wenn es bis Ende August nicht besser wird, werde die Lage für einige Landwirte schon Existenz bedrohend.

Um die Ernte zu retten, müsse sie dann getrocknet werden. Das sei notwendig, um Schimmel und Schädlingsbefall zu vermeiden. Einige Bauern könnten das selbst vornehmen, andere müssten sich an eine Genossenschaft wenden.

In beiden Fällen fallen für die Landwirte Nebenkosten an, für Gas oder Strom, so Arends.

Die Ernte im letzten Jahr war für die Landwirte problemlos und sehr positiv.

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„Dieses Jahr nehmen die Verluste im Getreide und Raps täglich in ganz Ostfriesland zu“, sagt Keno Arends von der Landwirtschaftskammer.

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