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29. Februar 2024, 17:00 Uhr

Lautstarker Protest des Aktionsbündnisses Krankenhaus Norden in Aurich

Die Forderung: Notfallversorgung im Landkreis soll schnell wiederhergestellt werden

Lesedauer: ca. 2min 15sec
Lautstarker Protest des Aktionsbündnisses Krankenhaus Norden in Aurich

Norden/Aurich Auf einem Krankenbett liegt ein Megafon. In deutlich hörbarer Lautstärke erklingen ununterbrochen Herztöne und untermauern so die Forderung der anwesenden Mitglieder und Unterstützer des Aktionsbündnisses Krankenhaus Norden für eine Basis- und Notfallversorgung für alle im Landkreis Aurich. Hintergrund des Protests vor dem Seminarhotel in Aurich ist die Klausurtagung zur medizinischen Versorgung des Landkreises, an der neben Mitgliedern des Kreistags auch die Verwaltungsspitze sowie der Geschäftsführer der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden, Dirk Balster, teilnimmt.

Während so gut wie alle Klausurteilnehmer anhalten, ein Flugblatt entgegen nehmen sowie hin und wieder ein kurzes Gespräch mit den Mitgliedern des Aktionsbündnisses suchen, schreitet Balster eilig an der Gruppe vorbei, würdigt sie kaum eines Blickes. Den anderen Teilnehmern geben die Protestierenden eine klare Forderung mit auf den Weg: „Wir sind heute hier, weil wir die hinter verschlossenen Türen tagenden Entscheidungsträger darauf aufmerksam machen wollen, dass durch die Schließung der Notfallversorgung im Krankenhaus Norden die gesamte Notfallversorgung der Menschen im Landkreis Aurich gefährdet wird.“

Nur schnell durch und ins Seminarhotel. Klinik-Chef Dirk Balster hat kein Interesse an einem kurzen Dialog mit den Protestierenden.

Nur schnell durch und ins Seminarhotel. Klinik-Chef Dirk Balster hat kein Interesse an einem kurzen Dialog mit den Protestierenden. © Edzards-Tschinke met

Nach Ansicht des Bündnisses bewirkt die Schließung der Notfallversorgung in Norden nicht nur die Schlechterstellung der Menschen im Einzugsbereich der Stadt Norden. Auch die Menschen in und um Aurich seien zunehmend negativ betroffen, da das Auricher Krankenhaus inzwischen völlig überlastet sei und viele Patienten nicht mehr so versorgen könne, wie es erforderlich sei.

Die häufige Abmeldung der stationären Aufnahme vom überregionalen Notfallportal Ivena, die vielen Überlastungsanzeigen der Mitarbeitenden und die rechtswidrig hohe Zahl der ärztlichen Überstunden belegen einen Bericht eines ärztlichen Whistleblowers, der jüngst die Missstände in der UEK Aurich öffentlich machte. Für die Patienten bedeute dies oft eine unzumutbare Lagerung auf den Fluren, ein grenzwertig langes Warten auf Behandlung und unter Umständen lebensgefährliche Transporte in weit entfernte Kliniken.

Um unnötiges Leid der Bevölkerung oder gar Fälle mit Todesfolge zu vermeiden, fordert das Aktionsbündnis, schnellstens die Notfallaufnahme in Norden nach den Vorschriften des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Basisnotfallversorgung wiederherzustellen. Das hilft allen im Landkreis, im Übrigen auch den Menschen in Emden, die die Überlastung ihres Krankenhauses ebenfalls zu spüren bekommen. „Wir fordern Landrat Meinen und die Kreistagsmitglieder – insbesondere die Fraktionen von CDU und SPD – auf, dafür zu sorgen, eine medizinisch, technisch und personell gut aufgestellte Notfallversorgung für alle Menschen im Landkreis bis zur Inbetriebnahme der Zentralklinik in Uthwerdum zu sichern.“ Die Erfahrung zeige, dass dafür mindestens eine Basis-Notfallaufnahme gemäß G-BA in Norden benötigt wird.

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