LeerDas Klinikum in Leer darf keine neurologische Abteilung einrichten. Das entschied jetzt das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg und gab damit einer Klage der Ammerlandklinik in Westerstede statt. Diese Klage war von der Trägergesellschaft der Kliniken Aurich, Emden und Norden unterstützt worden.

Die Geschäftsführung der Trägergesellschaft begrüßt diese Entscheidung, wie man auf KURIER-Anfrage mitteilt. “Wir teilen uneingeschränkt die Position der Geschäftsführung der Ammerlandklinik“, heißt es weiter. Das Gericht folge erwartungsgemäß der Argumentation der etablierten neurologisch tätigen Krankenhäuser, zum Erhalt der Versorgungsqualität keine weitere Neurologie zuzulassen, so die Trägergesellschaft. Das heißt: Um die bestmögliche neurologische Versorgung gewährleisten zu können, braucht es größere und zentral gelegene Abteilungen, die nicht um Personal und Ärzte konkurrieren. Bereits der Leeraner Antrag aus dem Jahr 2014 hatte in den umliegenden Krankenhäusern, die sich ganz im Sinne des vom Land Niedersachsen vorgegebenen Weges der Zentralisierung der Gesundheitsangebote aufstellen, für einige Irritationen gesorgt. Schließlich hätte ein Ausbau der Neurologie in Leer das Gegenteil bedeutet, wie aus entsprechenden Kreisen betont wurde.

Die Genehmigung des antrags durch das niedersächsische Gesundheitsministerium, die Anfang des Vorjahres erfolgte, war von der Trägergesellschaft, aber auch von anderen Häusern wie der Ammerlandklinik, mit großer Verwunderung aufgenommen worden.

Vor den Lüneburger Richtern hatte bereits das Verwaltungsgericht Oldenburg den Klagen stattgegeben. Die Entscheidung war also durchaus so erwartet worden. tob