Mann über Bord - fast 20 Schiffe beteiligen sich an Suche vor Memmert
Im Seegebiet zwischen Greetsiel und Memmert ist am Sonntagmorgen ein Fischer von einem Kutter ins Wasser gefallen. Mit einem Großaufgebot an Rettungskräften wird derzeit nach ihm gesucht.
Lesedauer: ca. 2min 12secGreetsiel/Juist Die Rettungskreuzer Hamburg von Borkum und Eugen von Norderney, das Rettungsboot Hans Dittmer - und zehn Greetsieler Kutter: in der Leybucht vor Greetsiel läuft zur Stunde eine große Rettungsaktion. Wie aus Reihen der Greetsieler Fischer berichtet wurde, ist am Sonntagmorgenum 7 Uhr auf der Osterems ein Decksmann vom Kutter „Avalon“ ins Meer gefallen.
Auch niederländische Retter sind vor Ort. Ein Hubschrauber sucht aus der Luft das Seegebiet zwischen Greetsiel und Juist ab. Es kommen immer mehr Schiffe hinzu, inzwischen sind es rund 20, die sich aktiv an der Suche beteiligen.
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger bestätigte den Einsatz, hielt sich mit weiteren Informationen jedoch zunächst noch zurück.
Inzwischen ist klar:
Im Wattengebiet südöstlich der Nordseeinsel Borkum ist am Sonntag, 16. Juni, ein Fischer über Bord eines Kutters gestürzt. Die Rettungsleitstelle See der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) koordiniert sämtliche Such- und Rettungsmaßnahmen. Der Mann konnte bisher nicht gefunden werden.
Wohl aber wurden die Stiefel des verunglückten 26-Jährigen gefunden.
Über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Not- und Anruf-Kanal 16 alarmierte der Kapitän eines Krabbenkutters gegen 7.30 Uhr die von der DGzRS betriebene Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen: Sein Kollege war im Wattfahrwasser der Osterems zwischen Borkum und Greetsiel über Bord gestürzt.
Sofort leitete die Rettungsleitstelle See der DGzRS umfangreiche Such- und Rettungsmaßnahmen ein: Sie schickte die Seenotrettungskreuzer HAMBURG/Station Borkum und EUGEN/Station Norderney sowie das Seenotrettungsboot HANS DITTMER der Freiwilligenstation Juist in den Einsatz. An der Suche beteiligen sich außerdem die Seenotrettungsboote „Jan en Titia Visser“ und „Veronica“ der Station Eemshaven der niederländischen Seenotrettungsgesellschaft Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij (KNRM) sowie ein SAR-Hubschrauber der Marineflieger, zahlreiche Kutter, Behördenfahrzeuge und ein niederländisches SAR-Flugzeug.
Einsatzleiter vor Ort (On-Scene Co-ordinator) in dem von der Rettungsleitstelle See mittels aktuellen Strömungsdaten berechneten Suchgebiet ist der Seenotrettungskreuzer HAMBURG der DGzRS. Mehrere Feuerwehren suchen entlang der ostfriesischen Küste den Ufersaum zwischen dem Sperrwerk Leysiel und dem Campener Leuchtturm ab. Trotz aller Bemühungen konnte der Fischer bisher nicht gefunden werden. Die Suche dauert an.
Das Wasser an der Unfallstelle soll zurzeit rund 14 Grad warm sein.
Nach wie vor wird im Verbund nach dem Vermissten gesucht, zwischenzeitlich auch auf den Sandbänken, der aktuelle Wasserstand macht dies möglich. Dabei kommen auch Drohnen zum Einsatz.