Marienhafe: Schülerin der IGS gewinnt Fachpreis
Lynn Heddinga untersucht sechs Wochen das Sammelverhalten der Ameisen und gewinnt dafür einen Preis
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Marienhafe Dass Ameisen fleißige Tierchen sind, die gern mal ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichts von A nach B transportieren, ist allgemein bekannt. Doch wie genau gehen die Ameisen bei der Nahrungssuche vor? Dieser Frage ging Lynn Heddinga auf den Grund. Die 18-jährige Schülerin der Integrierten Gesamtschule (IGS) Marienhafe-Moorhusen untersuchte für ihre Facharbeit das Sammelverhalten der Blattschneiderameise. Über sechs Wochen beobachtete sie, wie sich Ameisen bei der Nahrungssuche verhalten. Das Thema arbeitete die Schülerin aus Upende so gut heraus, dass sie dafür nicht nur 13 Punkte (also die Note „sehr gut“) bekam, sondern auch den Dr. Hans Riegel-Fachpreis, der ihr an der Carl von Ossientzky Universität Oldenburg überreicht wurde.
„Ich habe selbst gar nicht damit gerechnet“, gesteht Heddinga. Sie habe zufällig entdeckt, dass Schülerinnen und Schüler ihre Arbeiten an der Uni Oldenburg einreichen könnten. Daraufhin hat die 18-Jährige ihre Tutorin, Preslava von Allwörden, sowie ihren Lehrer Thomas Schäfer – der Heddinga während des Projekts begleitete – den Vorschlag über die mögliche Teilnahme informiert und sich schließlich dazu entschieden, ihre Arbeit einzureichen.
Platz eins im Bereich Biologie
Insgesamt reichten 45 Schüler ihre Arbeiten in den Fächern Biologie, Chemie, Geografie, Informatik, Mathematik und Physik ein. Der Fokus der Arbeiten lag dabei also auf den sogenannten MINT-Fächern. Eine Experten-Jury der Universität Oldenburg bewertete diese nach wissenschaftlichen Kriterien, wobei besonders kreative Themenstellungen sowie ein deutlich erkennbarer praktischer Eigenanteil (beispielsweise in Form von Experimenten, wie bei Heddinga) wichtige Einflussgrößen der Prämierung waren. Die Dr. Hans Riegel-Stiftung zeichnete 14 Nachwuchsforscherinnen und -forscher mit dem Fachpreis aus. Die Südbrookmerlanderin erhielt hierbei den ersten Platz im Bereich Biologie.
Ameisen kommunizieren miteinander
Um diesen zu erreichen, baute Heddinga anschließend zum Hauptbecken ein Nebenbecken für die Ameisen auf und verband die beiden Terrarien mit einem Rohr. Im Nebenbecken deponierte die Schülerin unterschiedliche Nahrungsmittel, wie Honig und Sonnenblumenblätter. Da die Blattschneiderameise in Symbiose mit einem Pilz lebt, gilt es diesen mit Nahrung „zu füttern“. Die 18-Jährige konnte während ihres Experiments beobachten, wie zunächst ein, zwei Insekten den Weg in das Nebenbecken fanden. Als eben diese Ameisen zu den Tausenden weiteren Tierchen zurückkehrten, schwärmten auch diese aus, um die Nahrung zu sammeln. Die 18-Jährige fand also heraus: Die Ameisen informierten sich untereinander über die Präsenz der Nahrung. Darüber hinaus geht Heddinga davon aus, dass die Blattschneiderameisen bestimmte Lebensmittel aus diversen Gründen anderen vorziehen und sie als Gruppe zusammenarbeiten, um die Nahrung an Ort und Stelle zu transportieren– sobald nötig.
Während ihrer Arbeit hätten sich Heddinga zufolge weitere Fragen aufgetan. Ob sie diesen selbst noch nachgehen wird, steht allerdings noch nicht fest. Denn ihre berufliche Zukunft sieht sie nicht in der Forschung. „Dort kann man so schlecht Fuß fassen“, erklärt die 18-Jährige. Eher sieht Heddinga sich als Jura-Studentin. „Aber ich möchte mehr Mädels motivieren, bei dem Wettbewerb mitzumachen und ihnen Mut machen, dass sie es schaffen können“, sagt die Schülerin. Denn die MINT-Fächer seien häufig noch von Männern dominiert.
Preisgeld und MINT-Tank für die Gewinner
Zum 13. Mal haben die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und die Dr. Hans Riegel-Stiftung die Fachpreise für besonders gute vorwissenschaftliche Arbeiten von Schülern aus Niedersachsen verliehen. Neben einem Preisgeld von 600 Euro für Heddinga wurde sie zudem in den MINT-Tank aufgenommen. Dort warten Campus-, Seminar-, Tagungs- und Akademie-Angebote seitens der Dr. Hans Riegel-Stiftung auf die Preisträgerinnen und Preisträger. Zudem erhielt die IGS Marienhafe-Moorhusen einen Sachpreis in Höhe von rund 250 Euro als Anerkennung für die Betreuung der Schülerarbeiten durch die jeweiligen Fachlehrkräfte.