Mehr Verkehrsunfälle und Schwerverletzte 2022 im Altkreis Norden
Unfallzahlen wieder auf Niveau vor Corona-Pandemie
Lesedauer: ca. 2min 21sec
Die Verkehrsunfallstatistik 2022 stellten (von links) Christiane Büchner, Harald Saathoff und Ingo Brickwedde vor. © isp
Norden Mit den auslaufenden Beschränkungen durch die Corona-Pandemie ist auch die Anzahl an Verkehrteilnehmern gestiegen. Das wiederum macht sich im vergangenen Jahr in den Zahlen der Unfälle im Altkreis Norden bemerkbar. Das gab das Polizeikommissariat Norden während einer Pressekonferenz bekannt.
Im Jahr 2022 sind im Altkreis Norden insgesamt 1388 Verkehrsunfälle polizeilich erfasst worden. Im Vorjahr waren es 1315 Unfälle. Die Gesamtunfallzahlen sind demnach um 5,55 Prozent gestiegen. Sie liegen wieder auf dem Niveau der Jahre vor der Pandemie. „Mit Aufhebung der Corona-Einschränkungen waren im Altkreis Norden wieder mehr Verkehrsteilnehmende unterwegs und leider sind in der Folge ebenso die Verkehrsunfallzahlen wieder gestiegen“, erläutert Polizeioberrat Ingo Brickwedde, Leiter des Polizeikommissariats Norden, und mahnt: „Auch wenn im Zehn-Jahres-Vergleich die Unfallzahlen immer noch rückläufig sind, so sollte uns alle der Trend im Vergleich zu den Vorjahren sensibilisieren.“
Laut Verkehrsunfallstatistik sind im Altkreis Norden im Jahr 2022 insgesamt 425 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt worden. Darüber hinaus kamen drei Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Die Zahl der Schwerverletzten lag 2022 bei 78 und ist im Vergleich zum Vorjahr um 35 angestiegen. Zehn Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren wurden schwer verletzt sowie 16 in der Altersgruppe der Über-65-Jährigen. 2022 ist kein Kind schwer verletzt worden. Als schwer verletzt gelten Personen, die mindestens 24 Stunden im Krankenhaus gelegen haben. 344 Menschen wurden im Altkreis Norden bei Verkehrsunfällen leicht verletzt, 2021 waren es 321. 46 der Leichtverletzten waren zwischen null und 17 Jahren alt, 51 zwischen 18 und 24 Jahren und 60 der Leichtverletzten waren Erwachsene ab 65 Jahren.
Die Ursachen, warum es im Altkreis Norden zu Unfällen kommt, sind vielfältig. Zu den Hauptursachen gehört allerdings das Führen von Fahrzeugen unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Auch Fahrzeugführer, die mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs sind und im Zuge dessen den Sicherheitsabstand nicht einhalten, verursachen häufig Unfälle.
Bei der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit stand im Jahr 2022 als Schwerpunktthema die Fahrtüchtigkeit im Fokus. In dem Zusammenhang wurde viel Aufklärungsarbeit betrieben, unter anderem mit der landesweiten Verkehrssicherheitskampagne #FahrKLAR. Im Jahr 2023 ist das Thema Rücksichtnahme im Straßenverkehr das Kernthema der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Der Fokus liegt hierbei aufgrund der gestiegenen Unfallzahlen insbesondere auf dem Radverkehr und dem Thema Geschwindigkeit. Auch das Thema Ablenkung, unter anderem durch Smartphones, spielt in diesem Jahr eine besondere Rolle. „Fahren Sie vorsichtig, achten Sie auf andere Verkehrsteilnehmende, nehmen Sie Rücksicht und lassen Sie sich nicht von elektronischen Geräten im Auto wie dem Handy ablenken“, appeliert Brickwedde an die Verkehrsteilnehmer. „Machen Sie sich bewusst: Schwere körperliche Unfallfolgen sind oftmals nicht reversibel.“