Mehr Zeit für Projekte: Bürgermeister äußern sich zur verlängerten Amtszeit
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Stefan Bergmann,
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Erstellt:
31. Januar 2025, 15:44 Uhr
Mehr Zeit für Projekte: Bürgermeister äußern sich zur verlängerten Amtszeit
Der Niedersächsische Landtag hat die Amtszeit der Bürgermeister von fünf auf acht Jahre verlängert. Im Landkreis Aurich wird die Entscheidung positiv aufgenommen.
Landkreis Aurich Acht statt nur fünf Jahre: So lange sollen Hauptverwaltungsbeamte – also im Wesentlichen die Bürgermeister – künftig im Amt bleiben können. Das hat der Niedersächsische Landtag am Mittwoch beschlossen.
Nordens Bürgermeister Florian Eiben hatte sich bereits früher positiv über die Initiative geäußert: „Ich halte das für angebracht. Sachverhalte und Planungen werden immer komplexer und langwieriger.“
Brookmerlands Samtgemeindebürgermeister Gerhard Ihmels hätte sich bereits für die jetzige Amtsperiode mehr Zeit gewünscht: „Durch Vorschriften und erforderliche Gutachten benötigen einige Projekte deutlich mehr Zeit als vor einigen Jahren.“ Drei Jahre mehr hätten seiner Ansicht nach geholfen. Zudem werde durch die Verschiebung die Wahl von Amt und Bürgermeister stärker entkoppelt: „In der Vergangenheit gab es durchaus Situationen, in der sowohl für den Rat als auch für das Amt kandidiert wurde, was gerade dann zur Verfälschung des Wählerwillens führte“, so Ihmels. Jetzt müssen sich zukünftige Kandidaten klar positionieren, „ob parteilos oder nicht kandidiert wird“.
Auch Hages Samtgemeindebürgermeister Erwin Sell begrüßt die Einführung dieser „alten“ Amtszeit: „Es gibt viele Dinge, die in fünf Jahren Amtszeit nicht umsetzbar sind – da wären acht immer um einiges besser.“ Gerade im Bausektor seien fünf Jahre ein sehr kleines Zeitfenster. Es gebe auch einen persönlichen Vorteil: „Ich benötige genau die acht Jahre Amtszeit, um meine Pensionsansprüche sicherzustellen“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Vorausgesetzt, er wird wiedergewählt.
Aus Sicht von Großheides Bürgermeister Fredy Fischer sollte die längere Amtszeit wenig Unterschied machen: „Man arbeitet als Bürgermeister nicht nur für eine Legislaturperiode, sondern unabhängig hiervon. Es geht dann doch eher um die Zukunft der Gemeinde, die nicht mit einer Amtszeit des Bürgermeisters verknüpft sein sollte.“ Es gehe bei dem Amt um größere Dinge als die Amtszeit, wie er findet.
Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff hat argumentiert ebenfalls mit den „langen Projektzeiten von Projekten“, sagt aber auch: „Für jüngere Menschen sind die acht Jahre eine gute Perspektive, denn es gibt bei Hauptverwaltungsbeamten kein Rückkehrrecht in den alten Beruf“, so Kruithoff.