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22. Juli 2024, 06:00 Uhr

Minister Christian Meyer bringt 80.000 Euro für die „Wunderwelt Wattenmeer“ in der Norddeicher Seehu

Vor Ort hat sich Umweltminister Meyer nciht nehmen lassen, beim Füttern der Seehunde mitzuhelfen

Lesedauer: ca. 2min 49sec
Zusammen mit Cheftierpfleger Tim Fetting hat Umweltminister Christian Meyer die Seehunde gefüttert. Fotos: Irmi Hartmann

Zusammen mit Cheftierpfleger Tim Fetting hat Umweltminister Christian Meyer die Seehunde gefüttert. Fotos: Irmi Hartmann ©

Der 1. April 2025 ist das Ziel. Dann soll sie fertig sein, die „Wunderwelt Wattenmeer“. Untergebracht in zwei komplett neu gestalteten Räumen in der Seehundaufzuchtstation in Norddeich. Ausgestattet mit Beamern, die jedem, der die Räume betritt, das Gefühl geben, mittendrin zu sein im Wattenmeer.

Geschäftsführer Dr. Peter Lienau ist in Gedanken längst drin in den neu gestalteten Räumlichkeiten. Begeistert erzählt er am Sonnabendnachmittag dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer von den Plänen. Hat schon die Geschichten parat, die die Bewohner des Wattenmeers „erleben“, Geschichten, in denen Kindern und natürlich auch Erwachsenen erzählt wird, wie Seehunde leben, wovon sie leben, wie sie überleben. Wie es ist, wenn das Hochwasser kommt. Wo bleiben dann die Lebewesen, die man beim Spaziergang ins Watt entdeckt? Und was ist mit denen, die das Hochwasser brauchen? Wo bleiben die?

Informationen häppchenweise verpackt, gut aufbereitet und damit allen Neugierigen schmackhaft gemacht. Damit diejenigen, die die Ausstellung besucht haben, anschließend nicht nur besser wissen, was es mit dem Lebensraum Wattenmeer so auf sich hat, sondern sich vor allem auch adäquat, also rücksichtsvoll verhalten.

Christian Meyer, der die letzten Tage an der Nordsee verbracht hat und unter anderem mit Peter Südbeck, dem Leiter der Nationalparkverwaltung, unterwegs war, ist die Seehundaufzuchtstation bekanntes Terrain. Vor zehn Jahren, erzählt er, sei er in anderer Funktion schon einmal hier gewesen. Und er wolle gern auch sehen, was mit bewilligten Fördergeldern geschehe. Sich vor Ort ein Bild machen. Im Gepäck hat er die Zusage über 80.000 Euro für die Seehundaufzuchtstation. Tatsächlich aber geht es um noch viel höhere Summen. Meyer erzählt von 14 Millionen Euro, die für die insgesamt 18 Nationalparkhäuser in Niedersachsen zur Verfügung stehen. Dabei gehe es unter anderem um energetische Sanierungsmaßnahmen, aber eben nicht nur. Die Nationalparkhäuser müssten insgesamt aufgewertet werden, findet der Minister.

Der weiß, dass er beim Besuch der Norddeicher Station nicht um die publikumswirksame Fütterung der kleinen Seehunde herumkommt. Da mögen draußen 30 Grad und mehr sein, er steigt gemeinsam mit Tim Fetting, dem Leiter der Tierpflege, in die grüne wasserfeste Hose und die Gummistiefel, streift sich die unbedingt notwendigen Gummihandschuhe über und greift zum Eimer mit den Fischen. In Windeseile sind die Eimer leer, ist die Fütterung, die viele Gäste durchs Fenster miterleben, vorbei.

149 Seehunde betreue man derzeit, erklärt Dr. Peter Lienau, 49 im Waloseum, der ersten Station nach Auffinden der Heuler, die anderen 100 in der Seehundaufzuchtstation. Rund 200.000 Besucher und Besucherinnen pro Saison - viele kämen nicht nur einmal, sondern immer wieder. Auch, weil in beiden Häusern die Ausstellungen jährlich wechselten, man immer wieder neue Programme anbiete. Inzwischen aber sei klar geworden, dass der derzeitige Aufwand nicht mehr ausreiche. „Es fehlt die Dynamik“, sagt Lienau. Mit dem neuen Konzept für die Umgestaltung der beiden Räume will man genau diese Dynamik präsentieren. Die Dynamik der „Wunderwelt Wattenmeer“. Einladen, selbst einzutauchen in die Geheimnisse vor der ostfriesischen Küste.

Gefüttert und zufrieden sind die Seehunde nach Minister Meyers Besuch.

Gefüttert und zufrieden sind die Seehunde nach Minister Meyers Besuch. ©

Lienau ist überzeugt - wer sich mit den Inhalten näher beschäftigt, die in der Seehundaufzuchtstation erfahrbar sind, „produziert keine Heuler“. Denn nach wie vor seien es vor allem die Menschen, die die Seehunde störten. Gerade deshalb sei Umweltbildung so wichtig.

Minister Meyer überbrachte am Sonnabend nicht nur die Geldzusage, er nahm sich anschließend auch Zeit, gemeinsam mit Dr. Lienau und Südbeck weitere Maßnahmen zu besprechen, um das Haus in Norddeich zukunftsgerecht aufzustellen. Nach wie vor, betonte Lienau, finanziere sich das Haus zu 97 Prozent selbst.

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