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18. März 2024, 12:55 Uhr

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Ministerpräsident freut sich über die neue Gasleitung in Rekordzeit

Großprojekte in Deutschland - dauern Jahre! Doch mit der neuen Gasleitung von Wilhelmshaven bis Jemgum hat die EWE offenbar an die sogenannte Deutschland-Geschwindigkeit angeknüpft. Die Leitung bindet Haushalte ins neue LNG-getriebene Gasnetz ein.

Lesedauer: ca. 2min 34sec
Der Kavernen-Gasspeicher von EWE in Jemgum - hier endet eine 70 Kilometer lange neue Gasleitung.

Der Kavernen-Gasspeicher von EWE in Jemgum - hier endet eine 70 Kilometer lange neue Gasleitung. © Oliver Hein

von dpa

Leer Die kürzlich fertiggestellte neue Erdgaspipeline im Nordwesten Niedersachsens könnte laut dem Betreiber, dem Energieversorger EWE, ab 2028 Wasserstoff transportieren. „Ab 2028 bereits kann diese H2-ready gebaute Pipeline ein Kernelement des deutschen Wasserstoffnetzes werden - mit europäischer Perspektive“, sagte EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler bei einem Festakt zum Neubau der Pipeline am Montag im ostfriesischem Jemgum (Landkreis Leer). „Denn der Schritt, eine Verbindung zu niederländischen Wasserstoffnetzen herzustellen, ist dann nicht mehr groß“, sagte Dohler. „H2-ready“ bedeutet, dass die Leitung grundsätzlich für einen künftigen Transport von Wasserstoff (H2) ausgelegt ist.

Mit erneuerbarer Energie per Elektrolyse hergestellter Wasserstoff soll künftig einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die niedersächsische Nordseeküste gilt als perspektivreiche Region für die Wasserstoffwirtschaft - besonders weil dort an Land und auf See viel Strom aus Windkraft produziert wird.

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Die rund 70 Kilometer lange unterirdische Pipeline wurde von EWE zunächst aber gebaut, um in Wilhelmshaven angelandetes Flüssigerdgas (LNG) nach der Umwandlung in den gasförmigen Zustand zu den bestehenden Erdgasspeichern bei Jemgum Nahe der deutsch-niederländischen Grenze zu transportieren. Die Leitung war Ende Januar in Betrieb genommen worden. Die Kapazität der Pipeline, die durch die Landkreise Friesland, Ammerland und Leer verläuft, beträgt bis zu sechs Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr. Das genügt laut EWE, um bis zu vier Millionen Haushalte zu versorgen.

Angesichts einer Planungs- und Bauzeit der neuen Pipeline von 22 Monaten sprach Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil von einer „großartigen Gemeinschaftsleistung in Niedersachsengeschwindigkeit“. Dass überhaupt so zügig gebaut werden konnte, ermöglichte das LNG-Beschleunigungsgesetz des Bundes. Der SPD-Politiker dankte in einer Mitteilung Unternehmen, Kommunen, Behörden und Grundstücksbesitzern. „Viele haben konstruktiv zusammengewirkt und erneut gezeigt, dass auch große Infrastrukturvorhaben zügig geplant und umgesetzt werden können.“

Die ursprüngliche Meldung:

Seit Ende Januar 2024 ist die EWE-„Zukunftsleitung“ in Betrieb und fester Bestandteil des deutschen Gasnetzes. Am Montag wurde das Projekt am Endpunkt der Leitung im ostfriesischen Jemgum nahe der deutsch-niederländischen Grenze in einem offiziellen Festakt mit Ministerpräsident Stephan Weil gewürdigt.

Dabei standen vor allem die Erkenntnisse aus dem Vorhaben im Fokus, die die klimafreundliche Transformation des Energiesystems auch künftig schnell vorantreiben sollen. Gebaut, um dem Ausfall russischer Gaslieferungen entgegenzuwirken, garantiert die 70 Kilometer lange Leitung jetzt nach 22-monatiger Planungs- und Bauzeit bis zur technischen Fertigstellung der Leitung durch ihre Anbindung an das LNG-Terminal in Wilhelmshaven die Versorgung von mehr als vier Millionen Haushalten im Nordwesten. Bereits ab 2028 könnte die Leitung wesentlicher Bestandteil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes werden und besitzt dadurch eine grüne Perspektive. Die Verknüpfung mit niederländischen Wasserstoffnetzen wäre dann der nächste Schritt.

Lob vom Ministerpräsidenten

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil lobt die enorme Umsetzungsgeschwindigkeit des Infrastrukturprojektes: „70 Kilometer Leitungsstrecke realisiert in einer Rekordzeit von nur 22 Monaten Planungs- und Bauzeit – das war eine großartige Gemeinschaftsleistung in Niedersachsengeschwindigkeit! Herzlichen Dank an EWE und die anderen beteiligten Unternehmen, an die Kommunen, die betroffenen Grundstücksbesitzerinnen und -besitzer, an Bürgerinnen und Bürger in der Region, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Behörden in Bund und Land!“

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