Die Ostfriesischer Flugdienst GmbH (OFD) modernisiert ihre Flotte und setzt auf Flugzeuge des italienischen Herstellers Tecnam. Nachdem zunächst ein Testflugzeug angeschafft wurde, sind mittlerweile drei Maschinen des Typs P2006T am Flugplatz in Emden beheimatet.

Hersteller des bisherigen

Models in Schwierigkeiten

Über die vergangenen Jahrzehnte hinweg war die Britten-Norman Islander das Rückgrat des Inselflugverkehrs. Das robuste zweimotorige Flugzeug mit Platz für bis zu zehn Passagiere wurde speziell für entlegene Regionen und herausfordernde Wetterbedingungen entwickelt. Doch die Zukunft der Islander wurde zunehmend unsicher: Der Hersteller hatte mit Schwierigkeiten zu kämpfen, Ersatzteile waren schwer erhältlich, und die Lieferzeiten zogen sich teils über Monate hin. Um Engpässe zu überbrücken, musste die OFD sogar auf gebrauchte Maschinen aus Neuseeland zurückgreifen. Auch die zwischenzeitlich eingesetzte Gipsland Airvan GA 8 konnte nicht für alle Strecken genutzt werden, da sie für den gewerblichen Helgoland-Verkehr nicht zugelassen ist.

Entscheidung für dieZukunftssicherheit

Mit der Entscheidung für die Tecnam P2006T stellt sich der OFD nun nach eigenen Angaben zukunftssicher auf. Das moderne Leichtbauflugzeug mit Einziehfahrwerk, Verstellpropellern und optionalem IFR-Glascockpit bietet wesentliche Vorteile: Es ist schneller, leiser und effizienter als seine Vorgänger. Zwei Rotax-912-Motoren ermöglichen eine Reisegeschwindigkeit von 145 Knoten bei 70 Prozent Leistung. Die europäische Luftfahrtzulassung erfolgte bereits 2009, und das Modell hat sich seitdem auf dem Markt etabliert.

Wartung in der näheren

Umgebung möglich

Für Wartungsarbeiten konnte eine nahe gelegene Luftwerft im niederländischen Oostwold gewonnen werden, nur wenige Flugminuten von Emden entfernt. Zunächst werden die neuen Maschinen auf den Helgoland-Strecken ab Nordholz/Spieka und Heide/Büsum eingesetzt. Dank erhöhter Taktung profitieren Passagiere von flexibleren Reisezeiten. Der Inselflugverkehr ab Emden wird vorerst weiterhin mit der einmotorigen GA 8 Airvan durchgeführt – eine Umstellung auf Tecnam-Flugzeuge ist jedoch nicht ausgeschlossen.

Die letzte Genehmigung

fehlt noch

OFD-Geschäftsführer Timo Trapp sieht den Flottenwechsel als wichtigen Schritt: „Die neuen Flugzeuge ermöglichen uns mehr Flexibilität und eine bessere Anpassung an die Kundenbedürfnisse. Auch bei Ersatzteilen und möglichen weiteren Anschaffungen bietet das neue Muster erhebliche Vorteile.“ Die Piloten haben ihre Schulungsflüge bereits absolviert, und der betriebliche Einsatz hat sich bewährt. Nun fehlt nur noch die finale Genehmigung des Luftfahrtbundesamtes in Braunschweig, die für das erste Quartal erwartet wird.