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2. Januar 2024, 07:40 Uhr

Das wünscht sich der Oberbürgermeister: Möge es in Emden jedem gutgehen!

Der ganz persönliche Jahresrückblick Heute: Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff

Lesedauer: ca. 2min 58sec
Luftbild Emden

Die Stadt Emden: „Wir leben in einem Land, indem keine Bomben fallen und wir ein Dach über den Kopf haben“ – Oberbürgermeister Tim Kruithoff lenkt den Blick auf das Positive. © Stromann

In unserem etwas anderen Jahresrückblick lassen wir die Bürgermeister, den Emder Oberbürgermeister und den Landrat des Landkreises Aurich ganz persönlich zu Wort kommen:

Heute: Tim Kruithoff, Oberbürgermeister der Stadt Emden.

Wenn Sie aufs vergangene Jahr zurückblicken: Worauf sind Sie stolz? Was hätte besser laufen können in Ihrer Kommune?

Das Wort „stolz“ benutze ich nicht gerne. Ich bin aber sehr zufrieden, dass die Gesellschaft in Emden zusammensteht, um allen Herausforderungen zu trotzen - sei es dem Brand im „Van-Ameren-Bad“ oder den verheerenden Folgen aufgrund der furchtbaren Kriege, dem Chaos in der Weltpolitik und der angespannten Finanzlage. Wir haben in 2023 viel investiert – beispielsweise in neue Kindertagesstätten, das Festspielhaus, das Freibad Borssum, Straßen. Die Situation am Bau ist durch die Preissteigerungen, den Material- und Personalmangel gleichwohl nicht vergnügungssteuerpflichtig. Das hätte besser laufen können.

Tim Kruithoff

Tim Kruithoff © dpa

Was hat Sie so richtig geärgert?

Die Pleite der Norwegen-Fähre, denn wir haben gemeinsam mit der Hafenwirtschaft viel Energie aufgebracht, um die Ansiedlung in der Seehafenstadt möglich zu machen. Außerdem haben wir bewiesen, dass die Nachfrage da ist und es funktionieren kann. Das hat mich getroffen, aber ich gebe das Thema nicht auf.

Geldnot überall. Welche Projekte werden Sie in 2024 trotzdem umsetzen, weil es eminent wichtig ist für Ihre Bürger?

Im Rat der Stadt Emden haben wir erneut ein Rekordinvestitionsprogramm in Bildung, Schulen und Kindertagesstätten beschlossen. #kidsfirst bleibt die Devise in Emden. Außerdem gehen wir weitere Projekte an oder setzen Projekte um, die die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit Emdens betreffen. Hier ist die Kunstmeile in der Innenstadt zu nennen, die Sanierung des Schwanenteichs, aber auch das Thema der „Verkehrsberuhigung“ in der Innenstadt.

Viele Bürger sind verunsichert, sie haben angesichts vieler Krisen Angst vor der Zukunft. Was sagen Sie Ihnen?

Ich verstehe das. Die Menschen sind ob der Krisen der letzten Jahre „gestresst“ und wollen Stabilität und Sicherheit. Es gibt gleichwohl auch Erfolge, die Hoffnung machen und wir leben in einem Land, indem keine Bomben fallen und wir ein Dach über den Kopf haben. Persönlich machen ich mir in diesen herausfordernden Zeiten auch immer wieder bewusst, für was ich alles dankbar bin.

Sie haben einen Wunsch frei für Ihre Kommune, Geld spielt keine Rolle: Was wäre es?

Da bin ich ganz bescheiden: Die vollständige Entschuldung der Stadt Emden inklusive des Erlasses der Schulden aus der Konzernfinanzierung. Oder, um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden: einen Goldesel.

Worauf freuen Sie sich im nächsten Jahr?

Oh, da gibt es ganz viele wunderbare Dinge. Die Eröffnung des Festspielhauses, die Wiedereröffnung beider Freibäder, die Matjestage, das Filmfest… Aber, zunächst einmal auf den Neujahrsempfang der Stadt Emden der am 13. Januar ab 11 Uhr in der Nordseehalle wieder ein buntes Familienfest wird und zu dem alle herzlich eingeladen sind.

Sie sind einen Tag Redakteur bei einer Zeitung in Ostfriesland: Welche Überschrift würden Sie gerne einmal schreiben?

Die Gewaltenteilung ist existenzielle Grundlage unserer Demokratie. Dazu gehört auch die freie Presse als sogenannte „4. Gewalt“. Tageszeitungen, die unabhängig und außerhalb von „Algorithmen-Blasen“ informieren, haben für mich einen extrem hohen Stellenwert. Daher überlasse ich den Schlagzeilen auch lieber den Profis.

Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Projekt für Ostfriesland im nächsten Jahr?

Wirtschaftlich muss – auch vor dem Hintergrund der besorgniserregend Entwicklung bei VW – etwas passieren. Wir haben große Chancen im Bereich Offshore, Wasserstoff und rund um die Erneuerbaren. Ich bin froh, dass die Landräte in Ostfriesland und ich da gemeinsam an einem Strang ziehen.

Ihr ganz persönlicher Wunsch für Ihre Bürgerinnen und Bürger?

Der Grund, dass ich morgens aufstehe und jeden Tag viele Stunden versuche mein Bestes zu geben, ist, dass es den Menschen in der Stadt Emden gut gehen mag. Das ist auch mein Wunsch: Möge es jedem Menschen in Emden gutgehen.

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