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21. Mai 2024, 09:00 Uhr

Museumstag: Zu gutes Wetter fürs Museum?

Nur wenige Norder nutzten den Internationalen Museumstag. Aber auf Touristen ist Verlass

Lesedauer: ca. 2min 46sec
Museumstag: Zu gutes Wetter fürs Museum?

Norden Es ist internationaler Museumstag, und keiner geht hin? Nein, Unsinn, so ist es nicht. Allerdings: Manche kommen und wissen nicht, dass es in diesem Jahr der Pfingstsonntag ist... Zumindest die Urlauber haben sich darüber zumeist gar keine Gedanken gemacht. „Ich war gestern in der Seehundaufzuchtstation, heute bin ich im Waloseum, aber ich hatte keine Ahnung, dass heute der Museumstag ist“, sagt eine Besucherin, ehe sie sich wieder den Exponaten zuwendet. Anne Venzke, die im Waloseum die Eintrittskarten ausgibt, kann auch nicht bestätigten, dass mehr Besucher kommen an diesem Tag, aber: „Es ist sowieso gut was los!“

Das ist längst nicht überall der Fall an diesem herrlichen Sonntag. Die meisten halten sich vermutlich lieber draußen auf bei dem strahlenden Sonnenschein, viele sind mit dem Rad unterwegs, und auf dem Neuen Weg sind nahezu alle Stühle besetzt: Pause machen, ein Eis schlecken, einen Kaffee oder Tee mit einem Stück Kuchen bestellen. Museumstag? Gar nicht wahrgenommen...

So wartet Silke Dehn im Norder Kunsthaus am Nachmittag vergeblich auf Neugierige, die Lust haben, sich die Kunst von Anica Hausmann anzuschauen. Auch am Vormittag, sagt sie, sei niemand in die Große Neustraße gekommen. Dabei wäre der Eintritt frei gewesen - und das ist durchaus nicht selbstverständlich. Nur weil der Tag Museumstag heißt... Manche scheinen das aber zu glauben, im Automobil- und Spielzeugmuseum macht man, so ist zu hören, Jahr für Jahr diese Erfahrung. Dass die Norder glauben, sie könnten einfach so schauen...

Das konnten sie am Sonntag aber beispielsweise bei der Museumseisenbahn oder auch in der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld. Und das haben die Norderinnen Gudrun Koop und Anne Annacker genutzt. „Wir sind extra deswegen hier!“ sagen sie. Wollten schon immer mal her, um sich alles genauer anzusehen. Sie sind nicht die einzigen - wenn auch die extra angesetzte Führung um 14.30 Uhr keine zusätzlichen Gäste ins Haus bringt. Aber zwei weitere Norder sind gekommen. Alle werden persönlich begrüßt und in die Ausstellung begleitet. Mit Geschäftsführerin Anna Jakobs und Mitarbeiter Alexander Koop stehen gleich zwei Experten bereit, die jedem alles zeigen, die Technik erläutern und natürlich für Rückfragen zur Verfügung stehen. Das machten sie, sagt Anna Jakobs, immer - völlig unabhängig vom Museumstag. Sie möchten einfach, dass die Leute wissen, wie die Ausstellung aufgebaut ist und wie man sich die einzelnen Themenfelder erschließen kann.

Mit Andrea und Christian Boedtger gibt es mindestens zwei weitere Norder, die sich diesen Sonntag ausgesucht haben, um ein Museum näher zu inspizieren. Sie waren zu Gast im Ostfriesischen Teemuseum und haben, „obwohl man das meiste ja kennt“, wie Boedtger sagt, doch das ein oder andere entdeckt, was sie bisher nicht wussten. Sie kommen in den Genuss vergünstigten Eintritts. Das Ostfriesische Teemuseum lockt damit seit Jahren an diesem Tag, aber auch hier stellt man fest: Die meisten Touristen wissen gar nichts von diesem Aktionstag. Es sind dann doch eher die allerdings wenigen Einheimischen, die die Möglichkeit nutzen, mal vorbeizuschauen. Das sind dann die zusätzlichen Gäste, die man sich hier wünscht. In der Hoffnung, dass sie anderen von ihrem Erlebnis berichten. Könnte ja sein, dass die dann im nächsten Jahr vorbeischauen. Dann laden die Museen am 18. Mai wieder explizit ein, sie zu entdecken. Auch bei noch so schönem Wetter mal eine Runde Abkühlen in vielleicht gänzlich unbekannten Räumen...

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