Nach dem Abbruch kommt der Wiederaufbau
Das historische Fridericussiel in der Raiffeisenstraße in Norden wird saniert – Die Bauarbeiten liegen laut Fachfirma im Zeitplan.
Lesedauer: ca. 2min 18secNorden Die Arbeiten am Brückenbauwerk über das Fridericussiel in Norden liegen im Zeitplan. Das sagt einer der Facharbeiter der Firma Tiesler Hoch- und Tiefbau aus Elsfleth, die bislang mit den Abbruch- und Rückbauarbeiten beschäftigt waren und jetzt deren Abschluss verkünden können. Statt weiter mit schwerem Gerät an der Substanz zu nagen, sind die Mitarbeiter jetzt mit den Vorbereitungen zur Wiederherstellung des denkmalgeschützten Baus in der Raiffeisenstraße beschäftigt. Erste Arbeitsschritte verdeutlichen, wie kompliziert dieser sein wird.
Abbruch war laut und staubintensiv
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Nachdem am 11. Oktober der symbolische Spatenstich zur Sanierung vollzogen wurde und die Baustelle eingerichtet war, folgte ab Ende Oktober die Trockenlegung der Gewölbesohle. Dazu wurden Spundwände in den Boden eingebracht und die Sohle ausgepumpt. Gleichzeitig wurde die Abstützung der Gewölbeunterseite aufwendig abgestützt.
Nach Aufnahme des historischen Pflasterbelags an der Oberseite – dieser soll nach Abschluss der Sanierung wieder als Fahrbahnbelag verlegt werden – folgte der bislang aufsehenerregendste Arbeitsschritt. Die Betonkappe auf der Gewölbeoberseite, die bislang zwischen Pflasterung und Gewölbedecke lag, wurde mittels erschütterungsfreier Wasserstrahltechnik aufgebrochen.
Im Vorfeld hatte die Stadtverwaltung bereits darüber informiert, dass diese Arbeiten mehrere Tage andauern werden und bisweilen extrem laut und staubig werden. Davon konnten sich Mitte November nicht nur die direkten Nachbarn überzeugen. Reflektiert durch die große Außenwand der Produktionshalle der Teefabrik Onno Behrends wurde der Lärm quer durch den Ortsteil Süderneuland bis zum Siedlungsweg gestreut. Ein starker Wind aus südwestlicher Richtung tat sein Übriges.
Für den Wiederaufbau geht es 30 Meter in die Erde
Nachdem der Betondeckel entfernt und zahlreiche Kubikmeter Erde rund um das Bauwerk abgetragen sind, kann nun mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Dazu wurden in den vergangenen Tagen sogenannte Kleinbohrverpresspfähle, auch als Mikropfähle bezeichnet, in den Boden gerammt. Dabei ging es in der Vertikalen und Diagonalen bis zu 30 Meter tief ins Erdreich. „Die ersten 20 bis 25 Meter waren wie Pudding“, berichtet ein Mitarbeiter der Firma Tiesler. Erst dann kam hartes Gestein, der den Pfählen letztendlich die notwendige Stabilität gibt. Die Mikropfähle dienen dazu, punktuell Lasten in den Untergrund einzuleiten und werden mit Zementsuspension verpresst. Gestern wurde dann links und rechts des Gewölbes eine erste Betondecke gegossen. Auf dieser soll in den kommenden Wochen der weitere Aufbau aus Styrodur, Folie und Beton erfolgen, ehe auch der runde Gewölbedeckel wiederhergestellt wird. „Mit etwas Glück schaffen wir das bis Weihnachten.“
Ab dem 23. Dezember werden dann die Arbeiten auf der Baustelle ruhen, ehe ab dem 6. Januar weitere Fortschritte sichtbar werden sollen.