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8. September 2023, 10:00 Uhr

Nach jahrelanger Vorbereitung wird die Küste zur Biosphäre. Aber nicht alle machen mit.

„Diesen Schatz müssen wir schützen!“

Lesedauer: ca. 2min 24sec
Nach jahrelanger Vorbereitung wird die Küste zur Biosphäre. Aber nicht alle machen mit.

Es hat eine ganze Weile gedauert, aber jetzt haben sie es geschafft. Zwölf Gemeinden von der Dollart-Region im Rheiderland entlang des ostfriesischen Küstenstreifens über den Jadebusen bis hin zur Elbmündung bei Cuxhaven bilden ab sofort eine offiziell von der Unesco anerkannte Biosphäre. Der von Annie Heger moderierte Festakt mit der Urkundenübergabe durch den niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer fand am vergangenen Mittwoch auf Schloss Lütetsburg statt.

Dass die Urkundenübergabe ausgerechnet auf Schloss Lütetsburg stattfand, geschah nicht von ungefähr. Die Samtgemeinde Hage war von den beteiligten zwölf Kommunen eine der ersten, die auf das Projekt eingestiegen war und dieses entscheidend mit vorangebracht hat. Deshalb gebührte deren Bürgermeister Erwin Sell am Mittwoch auch die Ehre, als erster ans Rednerpult treten zu dürfen. „Die Niedersächsische Wattenregion verbindet in unverwechselbarer Weise eine der letzten großräumigen Naturlandschaften Mitteleuropas mit einer lebendigen Kulturlandschaft hinter dem Deich“, erklärte Sell.

Außer der Samtgemeinde Hage sind noch folgende Kommunen mit im Boot: Jemgum, Norden, Spiekeroog, Sande, Schortens, Jever, Zetel, Wilhelmshaven, Nordenham, Geestland und Cuxhaven. Die alle unter einen Hut zu kriegen, war nicht leicht. Wohl deshalb hat sich der Prozess über so viele Jahre hingezogen.

Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und gemeinsam mit seinem Dezernatsleiter Jürgens Rahmels ebenfalls einer der treibenden Kräfte, erinnerte am Mittwoch daran, dass die ersten Schritte auf dem Weg zur UNESCO-Biosphäre eingeleitet wurden, als die niedersächsische Umweltministerin noch Monika Griefhahn und der Ministerpräsident Gerhard Schröder hieß. Der zeitlich große Anlauf, stand dann nicht unbedingt in einem adäquaten Verhältnis zur Präsentation des fertigen Konzeptes. „Wir hatten dafür nur neun Minuten Zeit“, verriet Peter Südbeck. Die haben am Ende aber sehr zur Freude des Nationalparkleiters und seiner Mitstreitenden gereicht, um die Unesco in Paris zu überzeugen.

„Als zentrales Land des Wattenmeers hat Deutschland eine besondere Verantwortung, es zu schützen.“, sagte Peter Südbeck am Mittwoch weiter. „Unsere zwölf Kommunen sind nun Teil der Entwicklungszone der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer und bilden damit eine Verantwortungsgemeinschaft, die die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterstützt, um damit vor Ort Lebensqualität zu sichern und Zukunftsperspektiven zu fördern.“

Umweltminister Christian Meyer bedankte sich bei den anwesenden Vertretern der Kommunen für deren Geduld und Ausdauer. „Ich weiß, dass es nicht immer einfach ist“, gestand Meyer. „Aber wir haben hier einen Schatz den wir schützen müssen. Wir wollen in die Biosphäre und die Gemeinden drumherum investieren, um diesen einzigartigen Lebensraum zusammen mit den Menschen, die dort leben, zu erhalten. Ich wünsche mir viele Projekte.“ Ungeachtet dessen spricht aus Sicht des Umweltministers nichts dagegen, wenn sich weitere Kommunen dem Projekt anschließen möchten. „Wir haben keinen Aufnahmestopp“, meinte Meyer am Mittwoch. „Wir können noch größer werden.“

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