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14. Februar 2024, 14:38 Uhr

Naturschützer fordern Windkraftstopp im Watt

Offshore-Windparks, Leitungsbau, Gasförderung: Das alles ist viel zu viel für das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer. Dies alles könne dazu führen, dass der Titel aberkannt werde. Deswegen fordern Umweltschützer eine Bremse.

Lesedauer: ca. 1min 48sec
Windkraft

Im Visier der Umweltschützer: Die Offshore-Windkraft, die weiterhin ausgebaut wird. © Archiv

Norden Diese Forderung könnte Ostfrieslands Wirtschaft empfindlich treffen: Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hat in einem Positionspapier einen größeren Schutz des Weltnaturerbes Wattenmeer gefordert. Auch die Ausbauziele für die Offshore-Windkraft und die dafür notwendigen Stromtrassen durch das Wattenmeer sollen laut den Umweltschützern reduziert werden.

Damit fahren sie heimischen Unternehmen wie Ørstedt (Norddeich), Northern Helicopter (Emden), aber auch Leitungsbauern wie Amprion oder Tennet ins Kontor. Sie alle sind in Ostfriesland damit beschäftigt, Offshore-Windparks zu betreiben oder zu warten – oder sie neu zu bauen.

Der BUND fordert mehr Einsatz von der Politik. „Wir erwarten von der Politik ein wirksames Maßnahmenprogramm, um den weltweit einmaligen Wert des Wattenmeers zu erhalten und die Auswirkungen der Nutzungsinteressen auf ein verträgliches Maß zu begrenzen“, sagte die Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen, Susanne Gerstner, am Mittwoch. Der Status des Naturgebietes sei durch Nutzungsinteressen stark bedroht. Dem Schutz des Wattenmeers müsse daher konsequent Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen eingeräumt werden, teilte der Verband mit.

Der BUND verwies auf den letzten Zustandsbericht der UN-Kulturorganisation Unesco. Im vergangenen September hatte die Welterbe-Kommission der Unesco bei ihrer Sitzung erklärt, die Rohstoffgewinnung sei mit dem Welterbe-Status des Wattenmeers unvereinbar. Die Unesco hatte Deutschland und die Niederlande daher gedrängt, von der Öl- und Gasförderung im Wattenmeer direkt vor Borkum Umgebung abzusehen.

Der Bund erneuert nun in seinem Positionspapier die Forderung nach einem Verbot der Erdöl- und Erdgasförderung im Wattenmeer. Dies soll demnach auch für Vorhaben gelten, die außerhalb des Wattenmeers liegen, die das Naturgebiet aber beeinträchtigen könnten.

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