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29. Juni 2023, 07:30 Uhr

Neue Strukturen im Bauamt

Auf eigenen Wunsch tritt Frank Meemken in die zweite Reihe – Bauamtsleiterin wird Claudia Ziehm

Lesedauer: ca. 3min 08sec
Neue Strukturen im Bauamt

Norderney Beim Pressetermin am vergangenen Dienstag eröffnete Bürgermeister Frank Ulrichs die Gesprächsrunde knapp mit den Worten: „Es gibt einen Strukturwandel im Bauamt“.

Bauamtsleiter Frank Meemken war die vergangnen 15 Jahre in seinem Bereich tätig, bei dem sich in dieser Zeit ein großer Wandel vollzogen hat. 2007 übernahm Meemken das Amt unter schwierigen Umständen. 2004 wurden die TDN ausgelagert und das Bauamt bis 2007 quasi im Alleingang von Karl Extra und Martin Thies organisiert. Unverhofft verstarb Karl Extra in 2007 Frank Meemken musste sich in dieser Situation in das Metier einarbeiten.

„Das Thema Bauen und Baurecht und alles, was damit im Zusammenhang steht, hat in den letzten zehn bis 15 Jahren auch in der politischen Bewertung eine sehr große Dominanz eingenommen“, so Ulrichs. Dies hänge unmittelbar mit der Situation auf Norderney zusammen, mit dem Thema Wohnraumsicherung und den Bemühungen, langfristig zu geordneten Strukturen zu kommen.

Lange sei versucht worden, ohne Bebauungspläne auszukommen und vieles sei nach dem sogenannten Paragraf 43, dem Einfügungskriterium, beurteilt worden. Seit 2011/2 gäbe es nun flächendeckende Pläne und all das hätte dazu geführt, dass im Baubereich eine immens hohe Belastung herrsche, so der Bürgermeister.

Mittlerweile sei der Fachbereich unter der Leitung von Frank Meemken gut gewachsen und mit zehn Mitarbeitern auch personell gut aufgestellt. 15 Jahre derart hochfrequent zu agieren, zerre natürlich auch an der Energie eines Menschen. So wandte sich Meemken bereits Ende vergangenen Jahres an Ulrichs mit der Bitte, ihn mittelfristig zumindest aus der Verantwortung in diesem Zuständigkeitsbereich zu entbinden.

„Natürlich fand ich die Entscheidung von Frank Meemken anfangs nicht soll toll, das sage ich ganz ehrlich, weil ihn als Bauamtsleiter wirklich geschätzt habe und er einen guten Job gemacht hat, sodass Norderney auch über die Inselgrenzen hinaus auf diesem Gebiet einen guten Ruf genießt“, so Ulrichs.

Es ging also darum, einen Weg zu finden, sprich, diese Stelle zu besetzen. Wissend um den Sachverhalt, dass es generell auch für andere Kommunen schwierig ist, die Position eines Bauamtsleiters zu besetzen, habe man sich bei der Suche erst einmal auf die eigenen Reihen konzentriert und auf eine öffentliche Stellenausschreibung verzichtet.

Auf eine hausinterne Ausschreibung bewarb sich dann Claudia Ziehm um die vakante Position, die seit etwa eineinhalb Jahren für die Stadt Norderney im Bauamt tätig ist und daher mit der Materie bereits vertraut sei.

„Eigentlich ist es für uns ideal, aus dem eigenen Haus eine Bewerbung zu haben, weil Frau Ziehm auf der einen Seite die Befähigung mitbringt und sie andererseits bereits intensiv mit Herrn Meemken zusammengearbeitet hat. Das sind beides Grundlagen, um einen sehr guten personellen Übergang der Position zu gewährleisten, auch aufgrund der Tatsache, dass Herr Meemken dem Bauamt erhalten bleibt“, fasste Ulrichs zusammen.

Insofern sei dieser Wechsel für die Stadt eine gute Lösung gewesen, zumal auch die Norderneyer Politik der Neubesetzung der Bauamtsleitung diskussionslos zusprach. Die Übernahme des Amtes erfolgt sehr kurzfristig, nämlich zum 1. Juli.

Frank Meemken wird sich also auf eigenen Wunsch in der zweiten Reihe des Amtes positionieren und weiterhin mit seiner spezifischen Ausbildung als Architekt viele Arbeitsbereiche weiter begleiten. „Sicherlich werden sich Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten verlagern, aber den großen Erfahrungsschatz von Herrn Meemken wird mit Sicherheit Einfluss auch auf kommende Aufgaben haben und wir können froh sein, dass er bei uns bleibt“, freut sich der Bürgermeister.

Claudia Ziehm ist studierte Stadt- und Regionalplanerin, die in Zukunft einen Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Öffentlichkeitsbeteiligung sieht. Die 38-Jährige war für die Stadt Berlin im Bereich Stadtentwicklung tätig, bevor sie bei der Big-Bau in Hamburg arbeitete, einem der größten privaten deutschen Stadt-, Projekt- und Flächenentwickler mit einem regionalen Fokus auf Norddeutschland und das Rhein-Main-Gebiet. Für ihre Arbeit auf Norderney wünscht sie sich, den Bereich der klassischen Bauverwaltung mehr mit der Thematik der Nachhaltigkeit zu verbinden. Dazu komme die bereits erwähnte Einbeziehung der Bürger durch Informationen vor Ort. Im Generationenpark, der in jüngster Vergangenheit eines ihrer Arbeitsfelder war, hat sie bereits versucht, ihre gewollte Arbeitsweise umzusetzen. Dazu gehörten öffentliche Begehungen, Gespräche mit Anwohnern und die Zusammenarbeit mit den Inselmedien.

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