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18. März 2025, 06:10 Uhr

Neue Züge - die gibt‘s jetzt erst im Jahr 2027

Fast 900 Millionen Euro sollen die 34 neuen Personenzüge kosten. Der Hersteller: Marktführer Alstom. Die Bestellung ist seit Jahren raus. Doch durch Ostfriesland klappern weiter die Uralt-Waggons. Warum?

Lesedauer: ca. 2min 02sec
Neue Züge - die gibt‘s jetzt erst im Jahr 2027

Ostfriesland Die Serie an Pleiten, Pech und Pannen bei der Inbetriebnahme neuer Züge geht weiter.

Wie jetzt bekannt wurde, werden die alten roten Doppelstockzüge noch mindestens zwei weitere Jahre auf der Strecke Hannover-Norddeich/Mole betrieben. Zwischendurch hatte es Hoffnung gegeben, dass sie schon Ende 2025 gegen die neuen Modelle von Alstom ausgetauscht werden.

Eigentlich sollten sie schon 2024 fahren

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Eigentlich sollten die 34 neuen und modernen Doppelstockzüge vom Typ Coradia Max seit Dezember 2024 fahren. Der Hersteller Alstom hatte jedoch mehrfach angekündigt, dass sich die Auslieferung verzögern wird. Die Auftraggeber – die Landesnahverkehrsgesellschaft(LNVG) und das Land Niedersachsen – reagierten verärgert und nahmen Alstom in die Pflicht, für eine Übergangslösung zu sorgen. Die liegt jetzt vor. Die Bahn kommentiert es diplomatisch: „Das Konzept ist eine Zwischenlösung, es entspricht nicht unseren Qualitätsansprüchen und es ist für Fahrgäste wie Mitarbeiter herausfordern“, so die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, Ute Plambeck. Doch das Angebot an gebrauchten Schienenfahrzeugen sei „sehr angespannt“.

Die alten Züge laufen 1a – noch fast zwei Jahre lang.

Die alten Züge laufen 1a – noch fast zwei Jahre lang. ©

Welche Züge werden wo fahren?

Es geht um das „Expresskreuz Bremen/Niedersachsen – das für den Übergang besser „Bummelkreuz Bremen/Niedersachsen“ heißen könnte. Drei Linien sind betroffen:

RE8 (Hannover-Bremen-Bremerhaven): Die Bahn setzt Uralt-Fahrzeuge von Bombardier ein. Sie werden im Sommer 2026 durch die neuen Züge ersetzt.

RE9 (Osnabrück-Bremen-Bremerhaven): Auf dieser Strecke wird ein Fremdunternehmen aus Potsdam Loks und Züge bereitstellen. Auch auf dieser Strecke kommen die neuen Züge erst im Sommer 2026 an.

RE1 (Hannover-Bremen-Norddeich/Mole): Auf dieser Strecke fahren die alten roten Doppelstockwagen noch bis Ende 2026 und damit am längsten.

Und wie spüren das die Fahrgäste?

LNVG und Bahn sagen, dass es zu Einschränkungen kommen wird. Auf der RE1 wird das – eh schon wackelige – WLAN noch schlechter zu nutzen sein. Auf den anderen beiden Strecken gibt es gleich gar kein WLAN. Auf den beiden anderen Linien wird die Zahl der Sitzplätze „noch einmal reduziert“. Die Linie RE9 hat keine Klimaanlage.

Nach Informationen informierter Kreise kostet die Übergangslösung das Unternehmen Alstom „Millionen“. Genau beziffern konnte es gestern noch niemand.

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