Neujahrsempfang in Hage bietet Überraschendes
Hager Samtgemeindebürgermeister spricht von neuem Termin - Große Auszeichnung für Ortrud Hübl
Lesedauer: ca. 2min 43secHage Da soll noch einer oder eine sagen, der Ostfriese an sich schätze nur dass, was er oder sie kennt. Die Menschen, die gestern zum Neujahrsempfang der Samtgemeinde Hage in die Tanzschule Galts gekommen waren, zeigten sich offen. Offen gegenüber schottischen Klängen mit einem Dudelsack, den Freddy the Piper spielte, offen gegenüber einer Neuerung, den Empfang versuchsweise, so der Samtgemeindebürgermeister Erwin Sell (SPD), ab dem nächsten Jahr auf den Freitag zu verlegen, damit auch Sportler an ihm teilnehmen können. Und man war offen, dass statt des Bürgermeisters im Eingangsbereich Landwirte und Unternehmer als erste die Gäste begrüßten und Tüten nicht geschälter Erbsen überreichten, getreu dem Motto „Demo Norden - Die Suppe löffeln wir nicht alleine aus!“
Der Neujahrsempfang der Samtgemeinde Hage bot gestern viel. Im Mittelpunkt stand die Rede des Bürgermeisters Erwin Sell. An den Anfang stellte er einen Auszug aus der Neujahrsansprache des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz. Viele Deutsche hätten diesem gesagt, dass die Welt unruhiger geworden sei. Sell: „Die Zeiten werden wirklich rauer.“ Er betonte aber: „Lassen Sie uns die Chancen, die sich uns bieten, nutzen, um die Samtgemeinde Hage noch lebenswerter und erfolgreicher zu machen.“ Gleichzeitig appellierte an die Hager: „Achten wir auf unsere Demokratie.“
Nach einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2023 - Fertigstellung des Kindergartens Hager Nordlichter und des soziokulturellen Mehrgenerationenhauses in Hagermarsch oder die Planung neuer Baugebiete in Hage und Lütetsburg - wandte sich Sell dem zu, was in diesem Jahr geplant ist: Unter anderem Erschließung von Baugrundstücken in Berumbur und Lütetsburg, Fertigstellung von Mehrfamilienhäusern mit je vier Wohneinheiten in Lütetsburg und Hage. Für die Feuerwehr schafft die Samtgemeinde ein Transportfahrzeug für die Kinder- und Jugendfeuerwehr an, außerdem bereitet sie die Ausschreibung eines Hilfeleistungsgruppenfahrzeugs vor. Auch gebe es einige Veranstaltungen in der Samtgemeinde - aber „es ist noch ungewiss, ob der Frühjahrs- und der Herbstmarkt stattfinden werden“. Der Grund seien „extrem hohe Energiekosten“ für die Schausteller.
Nach einem äußerst interessanten Kurzvortrag von Helmut Fischer zur Upstalsboomgesellschaft, die Familienforschung betreibt und die Möglichkeit bietet, dass ein jeder Ortssippenbücher einsehen und sich so über die Vorfahren informieren kann, würdigte Samtgemeindebürgermeister Erwin Sell ein sehr bekanntes Gesicht, nicht nur in Hage: Ortrud Hübl, die seit mehr als 44 Jahren den Pfadfinderstamm „Windrose Hage“ betreut, seit dem Tod ihres Mannes sogar „Stammesführerin ist. Sie erhielt die Ehrennadel in Gold. „Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihren persönlichen Einsatz über die vielen Jahrzehnte“, würdigte Sell. Es sei eine verantwortungsvolle Arbeit, die sie leiste. Ortrud Hübl betonte nach der Ehrung: „Das ist eine für den ganzen Stamm, denn man kann die Arbeit nicht allein machen.“ So viele hätten sie in den Jahren unterstützt, sowohl ideell wie auch finanziell.
Nach vorne wurden auch Björn Bittner und Suntke Aden gebeten. Bittner ist als Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Hage wiedergewählt worden, Aden als sein Stellvertreter. Beide erhielten Urkunden. „Ich bedanke mich für die Übernahme dieser Leitungsaufgaben“, so Sell. In ihrer Freizeit würden sie sich für die Belange anderer und der Feuerwehr einsetzen.
Sehr traditionell mit einer großen Portion ging es am Ende wieder zu: Zu den Klängen einer Scottish Pipe, gespielt von Freddy the Piper, sangen die Hager und ihre Gäste: „In Ostfriesland ist`s am schönsten“.