Norddeich: Dramatische Rettung aus dem Watt
Ein Spaziergänger war bis über die Gürtellinie eingesunken. Die Feuerwehr buddelte ihn im wahrsten Wortsinn heraus. Ein Rettungshubschrauber brachte den Mann an Land.
Lesedauer: ca. 1min 57sec
Mit dem Hubschrauber ging es zurück ans sichere Land © Feuerwehr
Norddeich Immer wieder wird in Ostfriesland vor den Tücken des Watts gewarnt. Der blanke Hans, der für manchen überrraschend fix zurückkommt, birgt genauso Gefahren für die Menschen wie die schnell fließenden Priele und nicht sofort erkennbare Schlicklöcher.
Einem Touristen wäre es jetzt fast zum Verhängnis geworden, das Wattenmeer zu unterschätzen. Der Mann war am Montagvormittag 200 Meter vor Norddeich im Watt spazieren und geriet dabei wohl in ein Schlickloch. Der Mann sank schnell ein, Fußgänger sahen das Malheur vom Deich aus und alarmierten die Feuerwehr, die aufgrund der an den Sitzbänken angebrachten SOS-Nummern den fraglichen Strandabschnitt genau festlegen konnte. Neben der Freiwilligen Feuerwehr Norde, rückte auch der Rettungsdienst und die DLRG Norden aus. In Sanderbusch machte sich der Rettungshubschrauber „Christoph 26“ für eine Wattrettung fertig und startete ebenfalls Richtung Norddeich
Als die Feuerwehr eintraf, stand dem Spaziergänger das Wasser bereits bis über die Gürtellinie. Die Tide lief auf und das Wasser befand sich nur noch wenige Meter von dem Mann entfernt. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst eilten dem Urlauber über die Buhnen mit Schaufeln, Leinen, Schwimmwesten, Schlauchboot und Holzbohlen zur Hilfe. Der Weg erwies sich als sehr beschwerlich. Er war sehr rutschig, schlammig und führte auch über spitze Steine. Parallel dazu ließ die Feuerwehr ihr großes Boot im Norddeicher Hafen und ein kleineres Boot am Strand zu Wasser.
Fotostrecke
Die Rettungskräfte buddelten den Verunglückten mit den bloßen Händen frei und führten ihn zu einer Buhne. Nach kurzer Verschnaufpause übernahm der Rettungshubschrauber die weitere Rettung. Ein Besatzungsmitglied seilte sich aus dem Hubschrauber auf die Buhne ab und wurde wenig später mitsamt dem Wattwanderer wieder hochgezogen. „Christoph 26“ landete anschließend auf dem Deich und übergab den Mann mit Erschöpfungssymptomen an den Rettungsdienst. Wie eine Untersuchung vor Ort ergab, hat er alles unverletzt überstanden.