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6. November 2023, 06:00 Uhr

Norddeich ist ein essenzieller Standort für Orsted

„Norddeich ist nicht gefährdet“, versichert Stefan Kück von Orsted. Das Unternehmen verzeichnet in den ersten neun Monaten des Jahres Milliardenverluste.

Lesedauer: ca. 2min 17sec
Sahnegrundstück und -standort: Orsted bekennt sich zu Norddeich.

Sahnegrundstück und -standort: Orsted bekennt sich zu Norddeich. © Stromann str

Norden „Der Standort Norddeich ist nicht gefährdet. Norddeich ist für den Betrieb unserer deutschen Offshore-Windparks ein essenzieller Standort“, erklärt Stefan Kück, Lead Communication Advisor für den europäischen Markt der Firma Orsted auf KURIER-Anfrage. Nachdem bekannt wurde, dass durch die Aufgabe des US-Windprojekts das Unternehmen rund 2,7 Milliarden Euro Verluste für die ersten neun Monate 2023 verbucht, stellt sich die Frage nach der Sicherheit der weiteren Standorte - auch Norddeich.

Diese Bedenken schafft Kück aus der Welt. „Die Ankündigung ist speziell dem amerikanischen Markt geschuldet“, so Kück. Denn durch Lieferengpässe, Inflation und die schwierige wirtschaftliche Lage im Offshore-Bereich, sieht sich das Orsted aktuell nicht in der Lage, die Projekte in dem geplanten Ausmaß umzusetzen. Daher hat sich das Unternehmen aus der Entwicklung der Projekte Ocean Wind 1 und 2 zurückgezogen, auch wenn dadurch zusätzliche Abfindungen entstehen können, die Laut einer Mitteilung des Unternehmens ebenfalls in Milliardenhöhe ausfallen können.

Auch in Europa sind Lieferketten vor denselben Herausforderungen gestellt, angesichts der stark erhöhten Ausbauziele in vielen Ländern. „Zusätzlich erschwert durch ausbleibende Steuererleichterungen für den Offshore-Wind-Bereich und gestiegene Zinsraten“, so der Unternehmenssprecher.

Projekte in Norden gehen weiter

Einschränkungen wird es für den deutschen Standort in Norddeich nicht geben. Das Gegenteil sei der Fall. „Wir bauen derzeit zwei Offshore-Windparks vor Borkum und Norderney“, so Kück. „Diese werden wie geplant ab 2024 und 2025 von Norddeich aus betrieben.“ Um den reibungslosen Ablauf zu gewärleisten, seien bereits weitere Kapazitäten geschaffen und zusätzliches Personal in Norddeich eingestellt worden.

Somit wurde in den vergangenen Monaten die Mitarbeiterzahl an dem Standort erhöht. Ein Abbau von Personalstellen „ist derzeit nicht geplant“. Zudem betont er, dass im Herbst der Standort bereits sein 10-jähriges Jubiläum in Norddeich feiern wird.

Etwas Unsicherheit besteht

Mit Blick auf die vor Kurzem gehaltenen Warnstreiks der IG Metall am Unternehmensstandort, sei die Lage schwieriger einzuschätzen. Denn die wirtschaftliche Lage habe immer einen Einfluss auf die Tarifverhandlungen, so Kück. Darum sei erst einmal abzuwarten, wie sich die Situation innerhalb von Orsted weiterentwickelt. Denn auch wenn der Standort nicht direkt betroffen ist, müsse damit gerechnet werden, dass Änderungen im Unternehmen geschehen können, die sich auch vor Ort zeigen können.

Die Ankündigung der Verluste hat sich ebenfalls auf dem Aktienmarkt wiedergespiegelt. Der Kurs von Orsted ist nach der Veröffentlichung um rund ein Viertel eingebrochen. Auch die amerikanische Regierung äußerte sich in einer Bekanntmachung und sicherte zu, dass weiterhin in den Offshore-Bereich investiert werden wird.

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