Norddeicher Hafen entgeht Katastrophe
Ein Ölfilm breitete sich aus, die Feuerwehr war über Stunden im Einsatz und verhinderte Schlimmeres
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Deutlich sind der Ölfilm sowie links die ausgelegten Ölsperren im Norddeicher Osthafen zu erkennen. © Feuerwehr
Norden Durch einen übergelaufenen Ölabscheider auf einem Werftgelände im Norddeicher Osthafen wurden am Sonntagnachmittag mehrere Tausend Quadratmeter mit einem Ölfilm verunreinigt – betroffen waren sowohl Land- als auch Wasserflächen. Ein starker Regenschauer hatte das Unglück ausgelöst.
Der diensthabende Hafenmeister des Betreibers NPorts entdeckte kurz nach dem Unwetter einen Ölfilm auf der Wasseroberfläche im Osthafen. Es stellte sich heraus, dass ein Ölabscheider durch den Starkregen übergelaufen war. Eine unbekannte Menge an Ölschlamm und einem Öl-Wasser-Gemisch war ausgetreten und hatte sich über das Werftgelände, angrenzende Straßen und die Kanalisation in das Hafenbecken verteilt.
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Die Freiwillige Feuerwehr Norden reagierte umgehend: Gullydeckel wurden abgedeckt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Mithilfe einer Drohne konnten die Einsatzkräfte schnell das tatsächliche Ausmaß erkennen – nahezu der gesamte Osthafen war betroffen. Zur Unterstützung rückte auch die Feuerwehr Hage mit einem Boot an, um Ölsperren auf dem Wasser auszubringen.
Die teils saugfähigen Ölsperren hielten den Ölfilm zurück, wobei Strömung und Windrichtung die Arbeiten begünstigten. Auch der NLWKN war mit mehreren Kräften vor Ort und stellte zusätzliches Ölwehrmaterial bereit. Ein maschinelles Absaugen des Ölfilms wurde verworfen – er war trotz der großen Fläche zu dünn für eine solche Maßnahme.
Der Schiffsverkehr wurde durch den Unfall deutlich beeinträchtigt: Einige Schnellfähren konnten zwar noch auslaufen, durften jedoch am Abend nicht mehr in den Osthafen zurückkehren. Auch eine Autofähre sowie mehrere Offshore-Schiffe mussten draußen bleiben. Mehrere Fischkutter konnten den Hafen nicht mehr verlassen. Gegen 20 Uhr endete der mehrstündige Einsatz – der Osthafen blieb über Nacht für den Schiffsverkehr gesperrt.
Gestern Morgen rückten die Einsatzkräfte erneut an. Die eingesetzten Ölsperren wurden geborgen und zur Entsorgung gebracht – sie hatten über Nacht den Großteil des Öls aufgenommen. Eine Sperre blieb vorsorglich bis heute im Wasser.