Norden Aus dem ehemaligen Doornkaatgelände in Norden soll in naher Zukunft ein Komplex mit einer Vielzahl von Freizeit- und einigen Wohnmöglichkeiten entstehen. Bis es jedoch so weit ist, wird Tradition und Geschichte weichen müssen, die eng mit der Stadt verbunden ist. Ein großer Teil davon sind die 873.100 verbauten Klinkersteine, die jetzt über eine Spezialfirma aufgenommen werden sollen. Hierfür hat der Rat der Stadt Norden in seiner letzten Sitzung des Jahres 150.000 Euro bewilligt.

Stadt hält mehrere Paletten Steine zurück

Dabei gab es bereits beim Bau- und Sanierungsausschuss Debatten darum, was mit den Klinkern passieren soll. Denn mehrere Bürger und Ratsmitglieder äußerten den Wunsch, dass diese an möglichst vielen Stellen in der Stadt wiederverwendet werden sollen.

Diesem Wunsch kommt die Stadt nach: „100 Paletten bleiben bei der Stadt Norden“, sagt Bürgermeister Florian Eiben. Einwohner können diese im kommenden Jahr erwerben. Zudem besteht so die Möglichkeit, einen Teil der „Wittmunder Torfbrandklinker im Oldenburger Format“ für dekorative Elemente zu verwenden, sodass zumindest optisch etwas von dem Charme des Geländes erhalten bleibt. Damit hat die Verwaltung der Stadt Norden einen Kompromiss gefunden, mit dem die meisten Ratsmitglieder einverstanden waren. Denn im Ausschuss wurde der Vorschlag unterbreitet, dass ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt werden solle, sodass Bürger und Unternehmen Angebote für Teilmengen abgeben können. Das sei jedoch durch den hohen Zeitdruck nicht möglich gewesen.

568.000 Klinker können weiter genutzt werden

Auf dem Doornkaat-Gelände befinden sich geschätzte 837.100 Klinkersteine. Diese setzen sich aus 174.000 Verblenderklinkern und 663.100 Pflasterklinkern zusammen. Die Klinker sind auf dem Gelände einschichtig hochkant – in etwa 3900 Quadratmeter – sowie zweischichtig hochkant – rund 3800 Quadratmeter – und flach verlegt.

Die jüngsten Untersuchungen zeigen, dass etwa 85 Prozent der Klinker in einem guten Gebrauchtzustand sind und für eine Wiederverwendung geeignet erscheinen. Die restlichen 15 Prozent teilen sich in halbe und viertel Klinker beziehungsweise Bruchmaterial und potenziell belastete kontaminierte Steine auf, die nicht für eine Wiederverwendung in Frage kommen. Insgesamt dürften rund 586.000 ganze, wiederverwertbare Klinker auf dem Gelände vorhanden sein.