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1. Dezember 2023, 18:30 Uhr

Norder Herz-Ambulanz schließt zum Jahresende

Neues kardiologisches Angebot in der Schwebe

Lesedauer: ca. 2min 06sec
Norder Herz-Ambulanz schließt zum Jahresende

Norden Das medizinische Angebot am Regionalen Gesundheitszentrum in Norden wird kleiner. Zum Jahresende wird die Kardiologische Ambulanz von Prof. Dr. Stefan Peters schließen.

Wie die Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden mitteilte, haben der 63-jährige Mediziner und der Klinikverbund das bestehende Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen beendet. Peters war seit 2020 Chefarzt der Inneren Medizin an der Ubbo-Emmius-Klinik in Norden. Weil der Betrieb der Ambulanz durch eine sogenannte persönliche Ermächtigung personengebunden ist, fällt mit dem Weggang des Kardiologen auch die Kardiologische Ambulanz weg.

Grundsätzlich strebe die Trägergesellschaft an, ein ambulantes kardiologisches Angebot dauerhaft aufrechtzuerhalten, heißt es in der Mitteilung der Gesellschaft. Im Mai dieses Jahres war jedoch ein Versuch, das kardiologische Angebot in Norden mit einer Herz-Ambulanz zu erweitern, gescheitert. Ein Facharzt hatte gegen die Ermächtigung der Ambulanz durch die Kassenärztliche Vereinigung Widerspruch eingelegt. Oberarzt Mohamed Khalaf konnte keine Sprechstunden in Norden mehr anbieten (wir berichteten).

Der Zulassungsausschuss Niedersachsen Kammer Aurich hatte seinerzeit abgewägt und einen Bedarf für die Herz-Ambulanz gesehen, obwohl das Angebot von Khalaf über der Versorgungsquote gelegen hätte, so Dieter Krott, Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung in Aurich. Eine Niederlassung habe gegenüber einer Ermächtigung Vorrang. Betroffene Ärzte derselben Fachgruppe haben deshalb die Möglichkeit eines Widerspruchs gegen die Entscheidung des Zulassungsausschusses. Von dieser Möglichkeit hatte ein Arzt Gebrauch gemacht.

Die Trägergesellschaft bedauert in der Antwort auf eine KURIER-Anfrage, dass die Bestrebungen für eine dauerhafte Herz-Ambulanz in Norden „derzeit durch einen in Aurich niedergelassenen Kardiologen blockiert werde“. Sein Widerspruch fuße auf der Annahme, dass die neue Kardiologische Ambulanz zu einer Überversorgung in diesem Bereich führen würde. Davon ausgehend werde die Trägergesellschaft die betroffenen Patienten an das offenbar völlig zureichende Angebot der niedergelassenen Kollegen verweisen müssen, sollte keine Einigung erzielt werden können.

Entscheidung vielleicht noch dieses Jahr

Derzeit liegt der Fall beim Berufungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung in Hannover. Dort wird der Widerspruch voraussichtlich Mitte Dezember verhandelt werden. Da es sich beim Berufungsausschuss um ein unabhängiges Gremium handelt, habe die Bezirksstelle Aurich keinen Einblick auf die beim Berufungsausschuss eingereichten Unterlagen. Daher seien die Erfolgschancen nicht abzuschätzen, so die stellvertretende Bereichsleiterin Sylvia Hocke.

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