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2. Dezember 2023, 09:00 Uhr

Norder Museen wollen gemeinsam stark bleiben

Nach schweren Jahren der Pandemie geht es bei den Nörder Museen wieder aufwärts, und zwar kräftig. Nur eines macht den Museumsleiter Sorgen.

Lesedauer: ca. 2min 51sec
Leiten den Arbeitskreis Norder Museen (v. l.): Lennart Bohne, Roswitha Wand, Fritz Deiters und Mirjana Ćulibrk sowie die aus dem Vorstand ausgeschiedene Gesa Hoyer.

Leiten den Arbeitskreis Norder Museen (v. l.): Lennart Bohne, Roswitha Wand, Fritz Deiters und Mirjana Ćulibrk sowie die aus dem Vorstand ausgeschiedene Gesa Hoyer. © ish

Norden Fast alle waren sie sehr zufrieden mit dem so gut wie abgelaufenen Jahr 2023. Und manches Museum kam gar an seine Kapazitätsgrenzen in dieser Saison – Wartezeiten bei der Seehundaufzuchtstation in Norddeich, Staunen über viele Besucher im Automobilmuseum, gute, ja Rekord-Besucherzahlen in beiden Teemuseen, ausgebuchte Fahrten bei der Museumseisenbahn MKO. Von daher könnten alle im Arbeitskreis Norder Museen rundum zufrieden sein. Aber es gab bei der jährlichen Zusammenkunft in dieser Woche auch Sorgenfalten. So fehlt an vielen Ecken nicht nur das Geld, sondern vor allem auch der Nachwuchs.

So kann die Westgaster Mühle auch in diesem Jahr kein Knobeln anbieten am 5. Dezember. „Wir haben nicht genug Ehrenamtliche“, hieß es. Der Hinweis des Arbeitskreis-Vorsitzenden Lennart Bohne, vielleicht über die Freiwilligenagentur der Norder Kreisvolkshochschule Unterstützung zu bekommen, war zugleich eine Art Statement für den Arbeitskreis selbst, der zwar kein eingetragener Verein ist, aber ähnlich arbeitet. „Wir wollen miteinander ins Gespräch kommen“, betonte Bohne mehrfach, der für weitere konstruktive Zusammenarbeit auch anregte, sich gegenseitig in den Museen im Rahmen von Treffen zu besuchen.

Dieses Mal tagte die Gruppe im Rummel des Ostfriesischen Teemuseums und schnitt ein weiteres alle verbindendes Thema an: das alljährliche Preisrätsel. Von 5000 erstellten Vorlagen seien 800 zurückgekommen, sagte Bohne und fragte in die Runde, wie man das Rätsel nutzen könne, um die Leute auch in die Museen zu locken. Bisher gibt es eine Kooperation mit den Geschäften in der Stadt, die in den Schaufenstern Buchstaben auslegen, die – richtig zusammengesetzt – das Lösungswort ergeben. Auch aus der Runde wurde befürwortet, hier in Zukunft eventuell andere Wege auszuprobieren, möglicherweise in beteiligten Museen selbst Hinweise zu platzieren. Das Thema soll in separater Runde noch einmal erörtert werden.

Keine Diskussionen gab es hinsichtlich der Fortführung des Arbeitskreises. Schriftführerin Gesa Hoyer schied auf eigenen Wunsch aus der Vorstandsriege aus, das wiedergewählte Team um Lennart Bohne (Vorsitzender), Fritz Deiters (Stellvertreter), Roswitha Wand, Matthias Räth (beide Beisitzer) wurde ergänzt durch Mirjana Culibrk, die das Amt der Geschäftsführerin übernimmt. Damit tritt sie in die Fußstapfen des langjährigen Vorsitzenden und Geschäftsführers Manfred Wiltfang. Das Ehrenmitglied konnte an der Sitzung aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen, war aber seit Bestehen des Arbeitskreises stets so etwas wie der Motor der Gruppe.

Zuwendung an dieVereine

Im Beisein des Norder Bürgermeisters Florian Eiben wurden je 500 Euro an die Museen Norddeich Radio, den Kunstverein Norden, die Seehundaufzuchtstation, die MKO und die Westgaster Mühle verteilt. Turnusgemäß werden alle im Arbeitskreis vertretenen Museen im Wechsel mit der Finanzspritze bedacht. Die Stadt unterstützt die Gruppe mit jährlichen Zuschüssen über 5000 Euro sowie weiteren 250 Euro für das jährliche Preisrätsel, das 2024 in der Zeit vom 8. bis 29. Juli laufen soll. Gerade die kleinen Museen sind auf diese Unterstützungen stark angewiesen, auch das wurde im Rahmen der Versammlung deutlich. Die Westgaster Mühle braucht Gelder, um den Holzwurm und einen Pilz zu bekämpfen, die Modelleisenbahn musste erst im letzten Jahr eine defekte Heizung ersetzen, andere Häuser wie die Seehundaufzuchtstation und die MKO brauchen für die Erweiterung beziehungsweise Instandhaltung sogar ein Vielfaches an Mitteln.

Zuversichtlich blickten trotzdem alle Museumsvertreter in die Zukunft – gerade die besonderen Tage wie der Internationale Museumstag (in 2024 am 19. Mai), der Mühlentag (20. Mai) sowie der Tag des offenen Denkmals (8. September) sorgten immer für stärkeren Zulauf, wurde allgemein berichtet. Gut angenommen werden demnach weitere „Sonderaktionen“ der einzelnen Häuser. Dann, sagte Roswitha Wand, kämen nicht nur die Urlauber, sondern auch die Einheimischen.

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