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18. Dezember 2023, 09:49 Uhr

Norder Museumseisenbahn beendet Saison

Bahntjers blicken auf ein Jahr mit viel Auf und Ab zurück

Lesedauer: ca. 2min 53sec
Norder Museumseisenbahn beendet Saison

Norden Mit mehr Erfolg hätte das Jahr für die Mitglieder der Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland (MKO) nicht enden können. Nachdem in der Hauptsaison aus technischen Gründen lediglich ein statt wie gewohnt drei Personenwaggons zur Verfügung stand und daher deutlich weniger Fahrgäste befördert werden konnten, fanden die Adventsfahrten im Dezember mit wesentlich mehr Fahrgästen statt. Dabei drohte aus technischen Gründen gleich zu Beginn am 1. Dezember ein Ausfall der Abendfahrt nach Dornum.

Wie berichtet, befinden sich aktuell zwei historische „Donnerbüchsen“, rund 100 Jahre alte Personenwaggons mit hölzerner Inneneinrichtung, in einer Fachwerkstatt in Nordhorn. Dort werden alle fahr- und sicherheitsrelevanten Einrichtungen überprüft und instandgesetzt. Ziel ist das Erlangen einer erfolgreichen Hauptuntersuchung, einer Art TÜV der Eisenbahn. Nur mit dieser dürfen Eisenbahnfahrzeuge überhaupt bewegt werden.

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Während einer der beiden Waggons mittlerweile technisch betrachtet „fertig“ ist, befindet sich Wagen Nummer zwei derzeit in der Bearbeitung. Ziel ist eine gemeinsame Rücküberführung bis April kommenden Jahres, nach der die MKO-Mitglieder die Fahrzeuge noch optisch und im Innenbereich fertigstellen müssen.

Mit nur einem Waggon konnten in diesem Jahr nicht so viele Gäste befördert werden, wie es in den Vorjahren der Fall war. Im Jahr 2019, also vor Corona, waren das noch über 17.000 Personen. In diesem Jahr sank die Zahl der Beförderungsfälle auf nur noch rund 3800. Für die Adventszeit aber konnte der Verein dank der Vermittlung durch den MKO-Eisenbahnbetriebsleiter Gert Meenken auf drei ähnliche Wagen der Eisenbahnfreunde Hasetal zurückgreifen. Diese wurden Ende November nach Norden überführt und stehen dem Verein voraussichtlich bis nach Ostern zur Verfügung. Mit diesem außergewöhnlich großen Zug konnte die MKO im Dezember rund 2230 Fahrgäste zum Weihnachtsmarkt nach Dornum sowie bei den schnell ausverkauften Nikolausfahrten befördern. „Mit insgesamt vier Personenwagen ist der Betrieb wirtschaftlich durchführbar und wir können Erlöse erzielen, die für die anstehenden Streckeninstandsetzungsarbeiten benötigt werden“, erklärt Vereinsvorsitzender Christian Walther.

Start mit Hindernissen

Dabei sah es Anfang Dezember alles andere als gut auf Gleis drei in Norden aus. Der weihnachtlich geschmückte Zug stand bereit, doch der Stromgenerator streikte, der neben der Heizung auch für Licht sorgt. Und ohne Licht darf ein Zug aus Sicherheitsgründen im Dunklen nicht fahren. Die Erfahrung einiger Mitglieder half bei der Reparatur und so gab es lediglich eine leichte Verspätung, bis sich die Räder Richtung Dornum in Bewegung setzten.

Und auch die Panne am Folgetag, bei der zunächst wieder der Generator streikte und dann auch noch die Lok ihren Dienst versagte, ging glimpflich aus. Zwar hatten sich einige Fahrgäste aufgrund der langen Wartezeit bereits verabschiedet, dennoch gelang es, die betagten Geräte ans Laufen und damit den Zug in Bewegung zu bringen.

Neue Saison ab Ostern

Technische Probleme an den Fahrzeugen sind vergleichsweise eine Kleinigkeit, betrachtet man die anstehenden Arbeiten am Gleis in Lütetsburg. Diese rücken nun in greifbare Nähe, nachdem neben dem Landkreis Aurich und der Gemeinde Großheide auch der Rat der Gemeinde Dornum in seiner letzten Sitzung einen Zuschuss von 50.000 Euro sowie der Rat der Samtgemeinde Hage eine Unterstützung in Höhe von 20.000 Euro bewilligt haben. Von Seiten der Stadt Norden erwarten die „Bahntjers“ Anfang kommenden Jahres ein ähnlich positives Ergebnis. „Mit gemeinsamer Kraft und Unterstützung ist die Zukunft der MKO jetzt gesichert. Damit kann die Museumseisenbahn auch in Zukunft als touristisches Aushängeschild präsentiert werden“, erklärt Walther.

Für die Saison im kommenden Jahr planen die Museumsbahner wieder mit einem Fahrplan zu Ostern, den Feiertagen im Mai sowie den sonntäglichen Betriebstagen bis Ende Oktober. Dann auch wieder mit eigenen Fahrzeugen und auf einem instandgesetzten Streckenteil in Lütetsburg. Walther: „Der Fahrplan für die Baustelle steht.“

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