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12. Dezember 2023, 09:00 Uhr

Norder zeigen breites Interesse an der Kunst

Auktion des Kunstvereins spült Geld fürs Haus und weitere Ausstellungen in die Kasse

Lesedauer: ca. 2min 35sec
Norder zeigen breites Interesse an der Kunst

Norden Bauarbeiten stehen an, Maler müssen ins Haus, Ausstellungen sind zu finanzieren – die Kunstvereinsvorsitzende Kerstin Kolbe hatte schon zu Beginn der Auktion am Sonntagnachmittag in Norden erklärt, weshalb der Verein dringend auf Geld angewiesen ist. Am Ende konnte sich der Vorstand doch erleichtert zurücklehnen – fast alle der 43 angebotenen Kunstwerke fanden neue Liebhaber, mehr als 5000 Euro kamen in die Vereinskasse.

Nach fünf Jahren hatte der Verein zum ersten Mal wieder zu einer Versteigerung eingeladen und anders als früher, als in regelmäßigen Abständen Bilder und Objekte aus dem eigenen Bestand abgegeben wurden, kamen diesmal Werke aus einem überlassenen Erbe und Bilder aus Schenkungen an den Verein unter den Hammer.

Nicht ganz – Gerd-Dieter Köther, der gefordert war, die Auktion zu leiten, bediente sich hin und wieder einer Glocke, um den Zuschlag zu erteilen, zumeist ging es allerdings mit schlichten Worten. Das Kunsthaus war gut gefüllt, alle vorhandenen Stühle besetzt, das Interesse war groß. Und ebenso das Angebot an Kunst. Wenn auch mit 500 Euro der höchste Preis für ein großformatiges Ölbild von Herbert Gentzsch erzielt wurde, ein Künstler, der hier heimisch gewesen und entsprechend hier bekannt ist, so wurden auch Arbeiten international bekannter und renommierter Künstler wie Eduardo Chillida, Claes Oldenburg oder Günther Uecker versteigert. Und selbst eine Radierung von Günther Grass war unter den abzugebenden Bildern. Also zählte hier und da nicht nur die Kunst an sich, sondern auch der Name. Und so wurden für eine Lithografie von Chillida eben auch mal 310 Euro gezahlt, fand die Aquatinta-Arbeit von Uecker für 300 Euro einen neuen Eigentümer – angesichts der Namen allerdings immer noch „humane“ Preise.

Es gab kleinere Drucke, die auch schon mal für fünf oder zehn Euro abgegeben wurden, daneben Werke wie eine Farblithografie von Hildegard Peters, die dem Verein 280 Euro einbrachte. Das wäre ganz im Sinne der Künstlerin gewesen, die in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. War die Initiatorin des damaligen Kunstkreises und heutigen Kunstvereins, stetige Kämpferin für das Kunsthaus an der Großen Neustraße, doch auch die Ideengeberin solcher Versteigerungen, um für das Haus Gelder zu sammeln. So war auch 1992 diese Lithografie, das das Kunsthaus darstellt, entstanden.

Es war ein bunter Mix, den Köther zusammen mit dem Vorstand des Kunstvereins anbieten durfte. Aquarell- und Ölbilder, Radierungen, Gouache, Holzschnitte und Mischtechniken – für nahezu jeden Geschmack dürfte am Ende etwas dabei gewesen sein, entsprechend konnten die Gäste sowohl mit Arbeiten überregional bekannter Künstler und Künstlerinnen nach Hause gehen als auch mit jenen, die insbesondere in der Kunstszene vor Ort einen Namen haben. Ob Alf Depser oder Ricardo Fuhrmann, Bodo Olthoff oder Herbert Dunkel, Pavel Richtr, Elisabeth Reuter oder Michael Francis Podulke – die Bandbreite war riesig. Der Vereinsvorstand hatte, auch das wurde im Verlauf der Stunden deutlich, im Vorfeld großen Aufwand betrieben, zu allen Künstlern und ihren Werken so viele Daten wie möglich zu sammeln und Kaufinte-ressenten zur Verfügung zu stellen. ish

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