Norderinnen setzen sich Krone auf
Großen Anteil am Norder Triumph hatten die Gummiwerferinnen.
Lesedauer: ca. 2min 54secIm Spielbetrieb der Landesliga mussten die Boßlerinnen des KBV „Noord“ Norden noch den Südarlerinnen den Vortritt lassen und zum Titel gratulieren. Bei der Finalrunde des Friesischen Klootschießerverbandes (FKV) am Sonntag drehten die Norderinnen den Spieß aber um. Bei der Verbandsmeisterschaft in Astederfeld (Kreisverband Friesische Wehde) hatte „Noord“ in einem packenden Duell die Nase vorn und schnappte „He löpt noch“ den Titel weg. Die Südarlerinnen zeigten sich als gewohnt faire Sportlerinnen und zählten zu den ersten Gratulantinnen.
Die FKV-Meisterschaft ist einer der Saison-Höhepunkte. Die drei besten Boßelteams aus den Landesverbänden Ostfriesland und Oldenburg kämpfen um die Verbandsmeisterschaft. Bei guten Wetterbedingungen fanden die Titelkämpfe auf zwei Strecken, die nicht weit voneinander entfernt lagen, statt.
Die Frauen warfen auf dem runden Geläuf in Bredehorn. Am Wendepunkt hatte Südarle mit 53 Wurf die Führung inne, gefolgt von „Noord“ Norden (54), dem Oldenburger Meister aus Schweinebrück (56) und Halsbek (56). Der FKV-Titelverteidiger Rahe hatte sich mit 60 Wurf genau wie Reitland (64) bereits aus dem Rennen verabschiedet. Im Ziel waren die drei Erstplatzierten nur jeweils einen Wurf voneinander getrennt. Das Gesetz der Serie hielt auch hier: Der Vizemeister aus Norden bejubelte mit 111 Wurf lautstark den Titelgewinn. Dabei ragte die Gummigruppe mit nur 53 Wurf heraus. Vizemeister wurde Südarle mit 112 Wurf vor Schweinebrück (113). Auf vier reihte sich Halsbek (117) ein, gefolgt von Rahe (124) und Reitland (127).
Die Norderinnen hatten sich zum dritten Mal für die Titelkämpfe qualifiziert. Bei der Premiere 2017 landeten die Norderinnen auf Rang zwei. In der Vorsaison muss man gesundheitsbedingt passen, um jetzt den größten Erfolg der Vereinsgeschichte zu feiern. „Der Auftritt unserer Gummiwerferinnen war auf der Rücktour grandios“, strahlte Mannschaftsführerin Maike de Vries. Da konnte man sich sogar zwei schwächere Durchgänge mit der Holzkugel erlauben. Zur erfolgreichen Mannschaft gehören (Gummi): Femke Wilberts, Anne Oldewurtel, Sahra Wienekamp, Neele Habben, Hannah de Vries und Neele Schröder; Holz: Daniela Hollig, Maike de Vries, Fenna de Vries, Paula Dirks, Kaatje Jakobs und Kim Koskowski. Stolz ist man im Lager von „Noord“ auch auf Betreuer Jürgen Holzenkämpfer sowie Jörg Saathoff, der sich bei der ersten Frauen schon 40 Jahre einbringt.
Zufriedenheit herrschte auch im Lager der Südarlerinnen nach Platz zwei. Auch „He löpt noch“ war das dritte Mal am Start. „Bis zur Wende lief es super. Auf der Rücktour haben wir uns mit der runden Straße schwergetan“, analysierte Mannschaftsführerin Anke Klöpper.
Bei den Männern sind die ostfriesischen Teams immer Favorit. Erwartet wurde ein Zweikampf zwischen Landesmeister Pfalzdorf und dem Vizemeister aus Reepsholt. Die Reepsholter als FKV-Titelverteidiger sollten dann erneut Maß der Dinge sein. Das deutete sich schon bei der Wende mit der Führung mit insgesamt 92 Wurf in den vier Gruppen an. Gleichauf lag der Oldenburger Landesmeister Grabstede. Nur einen Wurf mehr wies Pfalzdorf auf. Danach reihten sich Halsbek (94), Schirumer Leegmoor (95) und Spohle (96) ein. Im Ziel war es eine eindeutige Entscheidung: Die Reepsholter setzten sich mit 177 Wurf und 302 Meter erneut die Krone auf. Überragend war dabei der Auftritt der ersten Holzgruppe mit 42 Wurf. Über Platz zwei freute sich Oldenburgs Vizemeister Halsbek (182 Wurf/251 m). Die Bronzemedaille gewann Grabstede (183 W/223 m). Vierter wurde Spohle (186 W/320 m), während die Pfalzdorfer mit dem enttäuschenden fünften Rang zufrieden sein mussten (186 W/152 m), nur fünf Meter vor dem Sechsten Schirumer Leegmoor (186 W/147 m).
Die Siegerehrung nahmen der FKV-Vorsitzende Helfried Goetz und die Boßelwarte Heike und Erich Kuhlmann auf dem Hofgelände Sieling in Astederfeld vor. Die gute Organisation lag in den Händen des KBV Schweinebrück. wbö/jan