Norderney möchte Fairtrade-Town werden
Stadt ruft Gastronomie und Einzelhandel auf, mitzumachen
Lesedauer: ca. 2min 03secIm vergangenen Jahr entschied man sich mittels Ratsbeschlusses erneut für die Beteiligung an der internationalen Kampagne Fairtrade-Town. Die Kooperative Gesamtschule auf Norderney ist bereits seit dem Jahr 2017 als Fairtrade-School ausgezeichnet.
Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich in über 800 Kommunen gemeinsam lokal für den fairen Handel einsetzen. Von den Ostfriesischen Inseln hat bislang nur Langeoog diese Auszeichnung erhalten.
Im Nachgang des Ratsbeschlusses erfolgt nunmehr die Gründung einer Steuerungsgruppe, die die Aktivitäten zum fairen Handel vor Ort koordiniert. Sie ist die treibende Kraft hinter dem Engagement, vernetzt die Akteur/-innen innerhalb der Kommune und fördert den Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und den Bürgern.
Auch die Mitwirkung von Einzelhandelsgeschäften und Gastronomiebetrieben ist Voraussetzung einer Fairtrade-Town. Sofern mindestens zwei verschiedene Produkte aus fairem Handel angeboten werden, können sie als Unterstützer in der Fairtrade-Town-Kampagne bereits mitwirken.
Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchen- beziehungsweise Glaubensgemeinschaften können die Kampagne ebenfalls unterstützen, indem sie Informations- und Bildungsaktivitäten zu fairem Handel umsetzen und Produkte aus fairem Handel anbieten.
Nur Produkte, die den Anforderungen der internationalen Fairtrade-Standards entsprechen, dürfen das Fairtrade-Siegel tragen. Dieses Siegel steht für:
• Einen festen Mindestpreis, der die Kosten einer nachhaltigen Produktion deckt.
• Eine Fairtrade-Prämie, die von den Bauern-Kooperativen für Gemeinschaftsprojekte verwendet wird.
• Das Verbot von Zwangs- und illegaler Kinderarbeit.
• Das Verbot von Diskriminierung.
• Umweltstandards, die den Gebrauch von Pestiziden und Chemikalien einschränken und gentechnisch veränderte Saaten verbieten.
Fairtrade ist die einzige globale Fair-Handelsbewegung, die den Produzenten zu 50 Prozent gehört. Sie sind Teil der wichtigsten Entscheidungen im Fairtrade-System.
Über 3000 Fairtrade-Produkte sind in rund 42000 Verkaufsstellen verfügbar: in Supermärkten, Discountern, Drogerien und Biosupermärkten, in Weltläden und in mehr als 20000 gastronomischen Betrieben. Einen Überblick über alle in Deutschland angebotenen Fairtrade-Produkte erhalten Interessierte in der Datenbank unter: www.fairtrade.deutschland.de.
Auf der Internetseite der Stadt stehen zudem ein Infoflyer und Anmeldungsformulare für die Gastronomie und den Einzelhandel auf der Insel zum Download bereit.