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25. Januar 2024, 09:00 Uhr

Ohne Förderung kein Baustart

In der Westerstraße soll bezahlbarer Wohnraum entstehen

Lesedauer: ca. 2min 19sec
Ohne Förderung kein Baustart

Norden Ginge es nach dem Wunsch von Jens Haan, wären die Bauarbeiten in vollem Gang und die Fertigstellung im kommenden Sommer. Doch das bleibt Wunschdenken. Stattdessen steht auf dem großen Grundstück an der Westerstraße 74 immer noch das in die Jahre gekommene und leer stehende Wohnhaus.

Der Maurer- und Betonbaumeister plant dort ein modernes und energiesparendes Mehrfamilienhaus mit insgesamt 16 Wohneinheiten. Das besondere an diesem Projekt: Die Wohnungen sollen für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt in Norden sorgen und bezahlbaren Wohnraum bieten. Danach soll der Quadratmeter 5,80 Euro kosten. Für diesen Mietpreis gilt eine 35-jährige Bindungsfrist. Zudem darf der Preis nur alle drei Jahre um maximal fünf Prozent angehoben werden.

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Möglich ist ein Neubauprojekt dieser Größe somit nur mit finanzieller Unterstützung durch die öffentliche Hand. Doch die Bedingungen sind schlechter geworden, weiß Jens Haan. Zuletzt fiel die Förderung für energieeffizientes Bauen weg – ein durchaus wichtiger Posten für Haan, denn er plant das Gebäude mit hohen ökologischen und energetischen Standards. Auf dem Dach eine Photovoltaikanlage, die unter anderem eine Wärmepumpe zur Beheizung des Wohngebäudes mit Strom versorgt.

Dieses Defizit in der ursprünglichen Planung muss der Bauunternehmer jetzt selbst tragen. Bei einem Investitionsvolumen von rund 4,5 Millionen Euro nicht wenig, erklärt Haan. Daher warte er seit vergangenem Jahr auf ein alternatives Förderprogramm von der N-Bank. „Das lässt auf sich warten, endgültige Informationen zur Beantragung sollten eigentlich jetzt im Januar kommen“, reklamiert der Norder. Weil aber bislang nichts kam und er endlich loslegen möchte mit dem Projekt – die Baugenehmigung hat er bereits im Mai vergangenen Jahres erhalten –, will er in den kommenden Tagen so einen Antrag stellen. „Ich bleibe hartnäckig, bis es ein Ergebnis gibt“, sagt Jens Haan.

Besonders lobend erwähnt der Bauherr die Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Stadt. Auch wenn die Baugenehmigung unterm Strich etwas länger gedauert hat – Absprachen und Planänderungen wurden dem Aufwand entsprechend schnell und akribisch umgesetzt. Diesem Prozess ist auch eine der ursprünglich 17 geplanten Wohnungen sowie die Tiefgarage zum Opfer gefallen, doch damit kann der Unternehmer gut leben. „Die Planung steht. Damit bin ich zufrieden. Jetzt fehlt nur noch der Startschuss.“

Über mangelnde Nachfrage muss sich Jens Haan indes keine Sorgen machen. Ein erstes Interessenbekundungsverfahren potenzieller Mieter verdeutlichte den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Die Einheiten sind bereits heute zwei- bis dreifach angefragt. Dennoch wird es demnächst eine weitere Informations- und Bewerbungsrunde geben. Bis dahin hofft Haan, eine positive Antwort von der N-Bank in den Händen zu halten.

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