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19. Dezember 2023, 10:00 Uhr

Ørstedt startet Bau von drittem Windpark

Die Nordsee vor Ostfriesland wird immer mehr zum Brennpunkt für Offshore-Windanlagen. Jetzt hat Ørstedt das erste Fundament für das Feld vor Riffgrund 3 gelegt.

Lesedauer: ca. 2min 36sec
Offshore-Anlage

70 Kilometer vor Borkum wurde jetzt das erste Fundament für den neuen Windpark Riffgrund 3 auf den Meeresboden gesetzt. © Ørstedt

Von Lennart Stock, dpa

Borkum Der Windparkbetreiber Ørsted hat mit den Bauarbeiten für einen weiteren Offshore-Windpark in der deutschen Nordsee begonnen. Für den neuen Windpark Borkum Riffgrund 3 sei das erste Fundament gesetzt worden, teilte das Unternehmen in Hamburg mit. Der neue Windpark rund 72 Kilometer vor der niedersächsischen Küste soll demnach bis 2025 mit einer Leistung von 913 Megawatt der bislang größte Offshore-Windpark Deutschlands werden. Damit können laut Ørsted rund 90000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Nach der Installation der Fundamente sollen insgesamt 83 Turbinen der neuesten Generation von Siemens Gamesa mit je einer Leistung von elf Megawatt installiert werden.

1500 Tonnen

schwere Fundamente

Karte

Die bis zu 100 Meter langen und bis zu 1500 Tonnen schweren Fundamente werden von der Firma Steelwind in Nordenham sowie im dänischen Werk Lindø von Bladt Industries A/S gefertigt. Im kommenden Jahr wird dann erstmals in Deutschland eine 11-Megawattanlage, die Offshore-Windturbine SG 11.0-200 DD, auf den Fundamenten installiert.

Bereits im August hatte der Konzern mit den Bauarbeiten für einen ersten neuen Offshore-Windpark in der Nordsee begonnen – nämlich für Gode Wind 3 rund 32 Kilometer vor der Insel Norderney. Dort sollen bis 2024 insgesamt 23 Turbinen mit je elf Megawatt Leistung installiert werden. Bei den Anlagen mit einem Rotordurchmesser von 200 Metern handelt es sich laut Ørsted wie bei Borkum Riffgrund 3 dann um die größten Windkraftanlagen auf der deutschen Nordsee.

Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland: „Mit Borkum Riffgrund 3 setzen wir für unsere Branche ganz neue Maßstäbe – sowohl in der Kapazität als auch beim Geschäftsmodell. Das Projekt wird als erster Offshore-Windpark in Deutschland gebaut, der in den Offshore-Wind-Ausschreibungen mit einem Gebot von 0 Cent pro MWh den Zuschlag bekommen hatte. Mit langfristigen Stromabnahmeverträgen können wir unsere Unternehmenskunden bei ihrer Dekarbonisierung direkt unterstützen. In dieser Größenordnung ist das mittels erneuerbarer Energien nur durch Offshore-Windenergie möglich.“

Keine neueUmspannstation

Borkum Riffgrund 3 wird als erster Windpark von Ørsted in Deutschland ohne Offshore-Umspannstation gebaut. Das neue Anschlusskonzept, das gemeinsam mit Übertragungsnetzbetreiber TenneT umgesetzt wird, sieht stattdessen eine direkte Verbindung der Windenergieanlagen mittels 66-kV-Anschlusskabeln zu der Offshore-Konverterplattform DolWin epsilon von TenneT vor.

Ørstedt istweltweit führend

Ørsted ist nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Betreiber von Windparks auf See. Bislang betreibt der dänische Energieversorger vier Windparks in der Deutschen Bucht: Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie Gode Wind 1 und 2. Der Betrieb und die Wartung erfolgt aus Emden und Norden-Norddeich in Ostfriesland. Zusammen mit den beiden neuen Windparks soll künftig jährlich so viel Windenergie produziert werden, dass damit umgerechnet rund 2,5 Millionen Haushalte versorgt werden können.

Insgesamt waren nach letzten Angaben des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard bis Jahresmitte in der deutschen Nord- und Ostsee 1563 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 8,3 Gigawatt im Betrieb. Vor wenigen Tagen ging zudem noch der neue Windpark Arcadis Ost 1 vor Rügen mit 27 Turbinen komplett ans Netz.

Geplant ist, dass bis 2030 weitere 22 Gigawatt an Windenergieleistung auf See installiert werden sollen – das wäre mehr als das Zweieinhalbfache der aktuellen Leistung.

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