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19. Oktober 2023, 18:22 Uhr

Ostfriesische Rose mit Pestiziden

Das Magazin Ökotest hat Schwarztee getestet. Das Ergebnis ist für drei Teesorten aus Norden nicht schmeichelhaft. Besonders ein chemischer Rückstand ist sehr bedenklich.

Lesedauer: ca. 2min 03sec
Die Ostfriesische Rose, so wie man sie mag. Der Tee drumherum ist oft mit Pestiziden belastet – bei fast jedem Hersteller.

Die Ostfriesische Rose, so wie man sie mag. Der Tee drumherum ist oft mit Pestiziden belastet – bei fast jedem Hersteller. ©

Norden Drei Schwarztees, die in Norden hergestellt werden, haben bei einem aktuellen Test der Zeitung „Ökotest“ schlecht abgeschnitten. Die Gründe: Es wurden in allen Tees Spuren von Pestiziden nachgewiesen. In Gesamtheit waren die Ergebnisse von 24 getesteten Teesorten offenbar so schlecht, dass das Magazin seinen Beitrag mit „Beutelweise Spritzgifte“ überschreibt (November-Ausgabe). Ein „ganzer Cocktail an Pestiziden“ stecke teilweise in den getesteten Tees.

Auch drei Tees aus Norden betroffen

Die Ostfriesische Tee-Gesellschaft betreibt ein Werk in Norden, direkt am Norder Tief. In den Hallen wird unter anderem Schwarztee für die Marken Meßmer, Westcliff (Aldi Süd) und Gut & Günstig (Edeka) abgefüllt. Während Meßmer und Westcliff noch die Note „befriedigend“ bekamen, erzielte Gut & Günstig nur ein „ausreichend“. Das ist eher ungünstig.

Der zentrale Vorwurf von Ökotest traf auch auf die drei Norder Teesorten zu: Rückstände von Spritzmitteln aller Art in den Teeblättern. Vor allem Glyphosat-Rückstände fänden sich in fast jedem Tee. Glyphosat ist ein Pestizid, das seit Langem in Verdacht steht, Krebs zu erregen. Es ist jedoch immer noch in Europa zugelassen.

Die Chemikalien schaden vor allem den Menschen auf den Plantagen

Viele andere Pestizide – so ein weiterer zentraler Vorwurf – seien so giftig, dass sie in Europa nicht zugelassen seien, im Ausland jedoch schon. Produkte mit Rückständen dieser Chemikalien würden in Europa toleriert, so Ökotest.

In den Tees aus Norden finden sich Spuren von Glyphosat, Nikotin und noch drei weitere bedenkliche Inhaltsstoffe. Ökotest betont, dass dem Teetrinker angesichts der geringen Menge an Rückstände keine Gefahr drohe, dafür aber den Menschen, die die Pestizide in den Anbauländern spritzen, oft ohne Schutzausrüstung. Wenigstens in diesen Disziplinen – sichere Lieferketten und transparente Arbeitsbedingungen – konnten die drei Marken punkten.

Bünting Tee aus Leer erzielt in dem Test ebenfalls nur ein „befriedigend“. Auf den ersten Plätzen liegen zwei Bio-Tees. Thiele Tee (Emden) und Onno Behrends- (Norden) wurden nicht getestet.

Die Ostfriesische Tee Gesellschaft – Muttergesellschaft auch von Onno Behrends – hat gestern auf Anfrage des KURIERS bis Redaktionsschluss keine Stellung genommen.

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