Ostfriesischer Ostermarsch in Emden mit rund 250 Teilnehmern
Emdens Oberbürgermeister Kruithoff plädiert für Verhandlungen
Lesedauer: ca. 2min 08secEmden Rund 250 Menschen trafen sich am Sonnabend zum Ostfriesischen Ostermarsch in Emden. Damit fiel die Resonanz etwas höher aus als im voran gegangenen Jahr. An den Themen und politischen Forderungen hat sich hingegen kaum etwas verändert.
Kriege wie die in der Ukraine oder im Gazastreifen standen und stehen nach wie vor im Fokus. Aus Sicht der Friedensaktivisten ist und bleibt Waffengewalt kein Mittel, um solche Konflikte zu lösen. „Wir brauchen Diplomatie und nicht eine Sprache der Stärke“, betonte Michael Schunk vom Aktionsbündnis, das den Ostermarsch organisiert hatte. „Was wir wollen, ist eine gewaltfreie Krisenbewältigung.“ Der Demonstrationszug startete am späten Sonnabendvormittag am Bahnhof und führte durch Emden. Nach knapp einer Stunde erreichte er den Stadtgarten. Für das Rahmenprogramm sorgte dort das syrisch-ostfriesische Trio „Ematha“. Michael Schunk, der den ersten Redebeitrag hielt, bezog sich auf Artikel 26 des Grundgesetzes, wonach Handlungen, die in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, verfassungswidrig sind. Daran anknüpfend verwies er darauf, dass 2022 längst ein Waffenstillstand in der Ukraine hätte erreicht werden können und das Land mit Ausnahme der Krim seine territoriale Integrität hätte behalten können. „Die westlichen Regierungen haben das abgelehnt und sich so mitschuldig gemacht an den vielen Toten, Verletzten und Obdachlosen“, beklagte Schunk. „Wer Frieden will, muss auch bereit sein, den Frieden vorzubereiten. Stattdessen wird unsere Gesellschaft in vielen Bereichen auf den Krieg vorbereitet. Wir wollen aber nicht kriegstüchtig werden. Nicht schon wieder. Wir sollten lieber friedenstüchtig werden.“
Anschließend steuerte Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff ein Grußwort bei. „Gemeinsam mahnen wir, dass eine Welt ohne Krieg, Gewalt und Atomwaffen möglich ist. Sie haben den Ostermarsch unter das Motto ‚Frieden braucht Bewegung‘ gestellt. Damit knüpfen Sie an die Tradition der Ostermärsche seit den 1960er Jahren an.“ Konflikte und Spannungen zwischen Nationen würden jeden Tag wachsen und das Risiko einer Eskalation bis hin zum Einsatz von Atomwaffen erhöhen. „Ich frage mich angesichts dessen, ob es statt dieses Abnutzungskrieges, in dem die Ukraine auf Jahre hinaus wirtschaftlich, finanziell und militärisch unterstützt werden muss, nicht doch an der Zeit ist, mehr Mut zu Verhandlungen zu wagen“, meinte Kruithoff. wj